>> Das größte Europäische Gebirge aus der Luft betrachtet <<
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Damit ein Gebirge entsteht,müssen sich Kontinente um Tausende von Kilometern verschieben und ganze Ozeane vergehen.Gebirge wie die Alpen sind die Schweißnähte zwischen kollidierenden Kontinenten,die sich an ihren Rändern übereinander schieben. Sie zeigen eindrucksvoll,daß die Erde noch geologisch aktiv ist.
Wie alle Gebirge,so sind auch die Alpen ein Produkt dynamischer Prozesse im Erdinnern, durch welche die Lithosphäre,die äußere,relativ starre bis zu 100 km dicke Erdschale, ständig umgestaltet wird. Die Lithosphäre der Kontinente ist mit ozeanischer Lithosphäre verbunden und bildet mit ihr feste Einheiten,sogenannte Platten.Sechs große und einige kleine Platten bauen gegenwärtig die Haut der Erde auf und bewegen sich auf dem zähflüssigen Untergrund des Erdmantels mit Geschwindigkeiten von mehreren Zentimetern pro Jahr. Driften zwei Platten auseinander so entsteht ein Ozean und die sich weitende Spalte wird mit Basalt-Magma aus dem Erdinnern aufgefüllt. Die mit zunehmender Abkühlung immer dicker werdende ozeanische Basaltkruste sinkt irgendwann aufgrund ihrer Schwere in den Erdmantel zurück, und die Kontinente bewegen sich wieder aufeinander zu. Ist der gesamte Ozean-Boden in den Mantel der Erde zurückgesunken,so kollidieren die vorübergehend getrennten Kontinente entlang ihrer Schelfe und Küsten. Im Fall der Alpen war es ein von der Afrikanischen Platte losgelöster Kontinent-Splitter, der sich vor etwa 50 Millionen Jahren mehr als 150 Kilometer weit über den Südrand Ur-Europas schob und die Kalk-Sedimente des Schelfmeeres vor sich auffaltete. Bei der gewaltigen Überschiebung durch die Adriatische Platte wurden die Sedimente beider Decken übereinander gestapelt und zu hohen Bergen aufeinander getürmt.
Hier im Gestein vom Weisshorn/Südtirol/Bretterbachschlucht sehr gut zu erkennen das Wechselspiel von vorrückendem und sich wieder zurückziehendem Meer, dort sind auch sehr viele fossile Funde beherbergt: versteinerte Fische,Muscheln,Pflanzen und sogar Saurierspuren
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Die Bretterbachschlucht in Südtirol ist ein erdgeschichtliches Bilderbuch, solch gigantischen Auswaschungen und Überhänge gibt es nur sehr selten zu sehen. Hier eine Ansicht,wie die Schicht sich im Laufe der Jahrmillionen verformt hat
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Hier gut zu ersehen eine geologische Verwerfung/Verschiebung einer tektonischen Trennfläche an den Tschingelhörnern/Glarner Alpen/Schweiz
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In den heutigen Zentral-Alpen war der Deckenstapel so dick, das die Gesteine des südlichen Schelfrandes von Ur-Europa bis über 30 Kilometer in die Tiefe gedrückt wurden ,sich auf 500-600 Grad erwärmten und zu metamorphen Gesteinen wie Marmoren,Glimmerschiefern und Gneisen umkristallisierten. Dabei wurden sie weich und plastisch verformbar wie Knetmasse und später unter dem andauernden Druck der Adriatischen Platte nach oben und nach der Seite hervor gequetscht.
>> hier gut zu erkennen,das früher die Gesteine verformbar waren, Wasser hat die Einschlüsse wieder frei geschliffen <<
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In einzelnen Hebungs-Zentren,riesigen Dom-artigen Strukturen wie in den Hohen Tauern und Zillertaler Alpen oder dem Tessiner Gneisdom, dem Aar-,Gotthard und Mont-Blanc-Massiv, erscheinen die Gesteine wieder an der Oberfläche.
>> Die Hohen Tauern <<
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>> Die Hohen Tauern <<
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>> Gebirgskette der Zillertaler Alpen <<
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Die Hebung der Alpen dauert noch immer an. Sie ist heute eine Folge der im Bereich der Gebirge stark verdickten, relativ leichten kontinentalen Erdkruste. Diese steht im Schwimmgleichgewicht mit dem zähflüssigen Erdmantel: Wird das Gebirge durch Abtragung von Material leichter,so steigt es auf wie ein Schiff das entladen wird. Die Hebung erreicht in den zentralen Alpen Werte von über 1 mm pro Jahr und klingt nach den Rändern hin aus.
Das sind tolle Fotos. Mich wird es im Herbst wieder in die Alpen ziehen. Mit dem Fliegen wird es nicht klappen, ich habe da so meine "Probleme", aber zum Wandern wird es mal wieder reichen. Dieses Mal auch wieder mit Kamera.