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Dieses Thema hat 2 Antworten
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Alpenrose Offline




Beiträge: 619

16.11.2008 16:48
RE: Schwein gehabt! Antworten

Schwein gehabt!

In Babylon wurden Säue und Eber verbeamtet – und in Rom ließ man sie in Grüften bestatten

Hier ist der Link zum Bild

„So sieht ein glückliches Schwein aus!“ Liebevoll fischt Burt Smithers ein kleines, schlammverkrustetes Etwas aus dem Stroh und reicht es nonchalant an die Besuchergruppe weiter. „Atmen Sie seinen Duft“, fordert er. „Schweine riechen nach Wildblumen und Liebstöckel. Zumindest, wenn sie glücklich sind.“

Und das sind Burt Smithers Schweine ohne jeden Zweifel: Der Farmer aus Dyfed, Wales, hat alles gelesen, was je über diese Tiere geschrieben wurde. Weit über 20.000 Texte, darunter historische Dokumente, die mehrere tausend Jahre alt sind. „Vor 9.000 Jahren haben wir das Schwein als erstes europäisches Wildtier domestiziert“, sagt er. „Heute werden weltweit 941 Millionen Schweine gehalten, weit mehr als Rinder – und dennoch haben die meisten Kinder noch nie ein lebendiges Schwein gesehen, denn wir sperren die Tiere in enge Pferche, in denen sie sich nicht bewegen können. Sie sehen niemals das Sonnenlicht, kennen keine Berührung. Sie sterben, ohne je wahrhaftig gelebt zu haben.“

Dabei war einst alles ganz anders: Im alten Babylon wurden die Schweine jede Nacht auf die Straßen geschickt, um den Abfall zu fressen – sie bekleideten ganz offiziell hohe Positionen in der Stadtverwaltung, und jene Schweine, die sich besonders verdient machten, wurden beamtet. Mit Rente und Stall auf Lebenszeit. Im Alten Ägypten stampften sie eifrig die Saat auf den Feldern der Bauern ein, und im Römischen Reich erreichte die Beliebtheit der Tiere schließlich ihren Zenit: In Dutzenden Büchern wird über den passenden Umgang mit den Tieren sinniert – ein Autor betont gar, dass jener, der ein grobes Wort gegen ein Schwein entrichtet, sich sogleich wortreich bei selbigem für sein Fehlverhalten entschuldigen müsse; unterstützt am besten durch ein schmackhaftes Eiergericht. Die Römer gingen so weit, dass sie ihre Schwein sogar in eigenen Grüften beisetzten: „Porcella hic dormit in pacem QVINXIT ANN.M.X.D.XIII“ lautet eine Inschrift, die Archäologen gerade entzifferten – „Hier ruht in Frieden ein Schweinchen. Es lebte drei Jahre, zehn Monate und 13 Tage.“ Und für das Hofschwein Neros wurde gleich ein eigenes Testament aufgesetzt – sein Fleisch solle nach seinem Tode verteit werden, heißt es dort.

„Schweine wurden eingesetzt zur Abwehr gegen Kriegselefanten, weil ihr Quieken die Riesen erschreckte“, sagt Smithers. „sie dienten sogar auf Schiffen als lebendige Nebelhörner, und es gab eine Zeit, das wussten die Menschen, welchen Dank sie den Schweinen schulden. Daran sollten wir uns erinnern. Denn diese Welt ist eine schönere Welt, wenn Schweine nach Wildblumen und Liebstöckel duften .....

Quelle: Dorothee Teves, TV Hören und Sehen, 45/08

Liebe Grüße von Edith

Geierwally Offline




Beiträge: 3.881

16.11.2008 23:18
#2 RE: Schwein gehabt! Antworten

Klasse Beitrag liebe Edith,
besonders das Foto von den Schweinchen
ist ja vielleicht süß :ente:

Ganz liebe und herzliche Grüße Uschi

Alpenresi ( gelöscht )
Beiträge:

17.11.2008 08:00
#3 RE: Schwein gehabt! Antworten

Schöner Bericht das wusste ich noch nicht.

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