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Dieses Thema hat 4 Antworten
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Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

16.08.2009 00:10
RE: 5-Tage-Trip in den Rupertiwinkel Antworten

Nach einigem hin und her haben wir uns nun doch entschlossen ein paar Tage weg zu fahren.
Die letzten Wochen waren nicht einfach für uns und so wollten wir nun ein wenig Ruhe finden und entspannen.
Recht kurzfristig finden wir, via Internet, eine Unterkunft auf dem „Neuhauserhof“ in Oberteisendorf.

Tag1: (Sonntag, 9. August 2009)
Um 6:00 Uhr klingelt der Wecker.
Oh je.....wir sind natürlich noch total KO vom gestrigen Spiders-Konzert-Besuch.
Aber egal...
es war wie immer klasse und musste einfach sein.
Augen zu und durch.....besser gesagt....Augen auf, ab ins Bad, fertig machen, restlichen Kleinkram „einkoffern“, Mieze versorgen, Auto „bekoffern“, Navi starten und ab.

6:45 Uhr ging die Fahrt erst mal Richtung München. Dort solle Zwischenstopp gemacht werden.
Anstandslos und ohne Stau kommen wir vorwärts. Männe fährt souverän und da ja Sonntag ist, müssen wir, bzw. er, sich nicht mit LKWs rum ärgern.
Gegen 8:45 Uhr erreichen wir die Raststätte „Leipheim“.
Dort genehmigen wir uns erstmal ein Käffchen und ich mir eine neue Sonnenbrille, denn im Eifer des „Abreise-Gefechts“ hatte ich die „Alte“ zuhause liegen lassen.

Nach einem halben Stündchen geht die Fahrt weiter Richtung „Minga“ ;-)
Dort soll unser Ziel die S-Bahn-Station „Neuaubing“ in der Bodenseestrasse in München-Pasing sein, denn da können wir problemlos unser Auto abstellen und mit dem Partner-Tagesticket für nur 9,-€ quer durch München gondeln. Sowohl mit S-, U- und auch Tram-Bahn.
Die S-Bahn (Abfahrt um 10:17 Uhr) fährt über Westkreuz, Laim, Pasing, Donnersbergerbrücke, Hackerbrücke, Hauptbahnhof, Karlstor (Stachus), Marienplatz.......
Hier steigen wir nach 20 Min. in die U-Bahn um und fahren zur Haltestelle „Münchner Freiheit“ in unser geliebtes Café mit gleichem Namen.
Wir gönnen uns ein ausgiebiges Frühstück...


....und gehen einer unserer Lieblingsbeschäftigungen nach..........“Leute gucken“.
Was gibt es da nicht alles zu sehen......
Verliebte Pärchen, aber auch welche, die sich wohl nichts mehr zu sagen haben.
Ältere Damen, die für ihre Wuffis im Café-Besuch eigens ein „Ruhekissen“ mitgebracht haben.
Junge Leute die sich in typischer Bussi-Bussi-Manier begrüßen.
Reiche, Arme, Dicke, Dünne..........
Wir genießen die Szenerie „Unterm Kastanienbaum“ (im wahrsten Sinne des Wortes).


Gegen 12:00 Uhr nehmen wir schweren Herzens Abschied von einem unserer Lieblingsorte in München.
Nächstes Ziel , diesmal nicht Schwabing und der Englische Garten, sondern wieder der Marienplatz. Doch nun per pedes.

Es geht entlang der Leopoldstrasse ...


....mit ihren unzähligen Cafés, Restaurants und Boutiquen der High Society.


Vorbei am Siegestor,.....






......durch die Ludwigstrasse, über den Odensplatz.
Vorbei an Brunnen......


.......und anderen seltsamen "Gestalten".


Wir passieren die Feldherrenhalle und die Theatinerkirche (in die wir natürlich einen Blick werfen), weiter durch die Theatiner- und die Weinstrasse bis wir wieder am Marienplatz sind.
Immer wieder sind Fans der „Löwen“ zu sehen, hat der Fußballklub „1860 München“ heute doch ein Heimspiel.

Unser Fußmarsch ist allerdings noch nicht zu Ende.
Es geht durch's „Tal“..... vorbei am „Weißen Bräuhaus“ bis zum Isartor.
Dort entscheiden wir, dass wir von hier mit der S-Bahn wieder zurück nach Neuaubing fahren wollen. Nach knapp 90 Minuten „flanieren“, bei strahlendem Sonnenschein, sind wir fast schlapp und es steht ja auch noch eine gute Stunde Autofahrt bis Oberteisendorf an.

Wieder zurück in unserem vierrädrigen Vehikel navigiert uns unser elektronischer Routenplaner durch München-Gräfelfing, über die B2R. Es dauert fast 20 Minuten bis wir wieder außerhalb von München und auf der A8 Richtung Salzburg sind.
Der Verkehr wird immer dichter und zähfließender, doch es kommt glücklicherweise zu keinem länger anhaltenden Stau.

Ankunft in Oberteisendorf: 15:20 Uhr.
Der „Neuhauserhof“ sieht in Natura noch viel schöner aus, als auf der uns schon bekannten Website.




Wie wir später erfahren werden ist das Hauptgebäude schon kanpp 400 Jahre alt und steht unter Denkmalschutz.
Wir klingeln bei unseren Gastgebern...


....und werden von Bauer Siggi Lang in Empfang genommen.
Unser Zimmer liegt im Nebengebäude und hat sowohl einen kleinen „Freisitz“ als auch einen eigenen Eingang.


Wir sind etwas überrascht, dass man nach dem Öffnen der Tür gleich im Zimmer steht.
Zudem ist das Zimmer relativ klein, dunkel und riecht etwas „modrig“! Aber gut......wir sind ja auf dem Bauernhof und im Grunde genommen genügt es unseren Ansprüchen.
Dafür überrascht das Bad mit Dusche.
Wunderschöne Terrakotte-Fliesen. Keine Dusch-Wanne, oder -Kabine, sondern direkt in den Boden eingelassen und riiiieeesengroß. Herrlich!
Einzig der Fön fehlt.
Wie gut, dass ich unseren „Kleinen“ eingepackt habe.

Wir verabreden mit Bauer Lang, dass wir in etwa in der Zeit von 8:30 Uhr bis 9:00 Uhr frühstücken möchten.
Und nun.......schnell Köfferchen auspacken und dann ein Schlummerchen machen.
Aufgrund des gestrigen Abends fehlen uns ein paar Stündchen Schlaf.
Nachdem wir unsern Nachhol-Schlaf gegen 17:30 Uhr beendet haben nutzen wir erstmal unseren „Freisitz“ und wollen Ruhe und Aussicht genießen.


Doch........das ist leider nicht wirklich möglich.
Direkt am „Neuhauserhof“ geht die B305 entlang.
Autos, LKWs.....oh je.......
Alle Fahrzeuge, die von der A8 kommend nach Teisendorf und in die nähere Umgebung wollen, müssen hier vorbei. Na.....das kann ja lustig werden.
Aber das ist jetzt auch nicht mehr zu ändern.

Dafür machen wir eine „Entdeckung“, besser gesagt......WIR werden entdeckt.
Die Hof-Katze macht uns ihre Aufwartung und nimmt uns in „Beschlag“.






„Willi“ ist wahnsinnig zutraulich, streicht uns um die Beine und lässt sich mit viel Geschnurre kraulen und knuddeln. Wunderbar!
Und auch das "Fleck-Vieh" nimmt uns, und wir es, in Augenschein.


Langsam aber sicher meldet sich unser Magen und wir beschließen kurz nach 18:00 Uhr, dass jetzt das Abendessen fällig ist.
Schon bei unserer Ankunft haben wir den „Hofwirt“ mit großem Biergarten entdeckt. Zu Fuß grade mal zwei Minütchen von unserem "Domizil" entfernt.
Natürlich nehmen wir under den riesigen Kastanienbäumen unseren Platz ein.
Die Bäume und zusätzlich ein paar Sonnenschirme spenden angenehmen Schatten.
Die Speisekarte ist mehr als reichhaltig, wenn auch die angebotenen Gerichte nicht gerade preisgünstig sind (aber da der "Hofwirt" das einzige Wirtshaus am Ort, wird er sich das wohl leisten können).
An unserem ersten Urlaubsabend gönnen wir uns was ganz Feines.
Männe wählt den Grillteller mit drei Sorten Steaks, Würstel, Pommes und Salat und ich entscheide micht für das Allgäuer Reherlpfandl, bestehend aus drei Sorten Fleisch, selbstgemachten Spätzle, viiiieeelen frischen Pfifferlingen und das Ganze überbacken mit Käse. Dazu einen Salat.
Wir haben eine gute Wahl getroffen. Beide Gerichte schmecken.....Mmmmmmhhhhhhhhh.......LECKER!!!!!
Im Anschluß sind wir pappsatt, zufrieden und glücklich.
Nach begleichen der Rechnung schlendern wir zurück zum Hof, wo Katerchen "Willi" (im Übrigen unkastriert) schon auf uns wartet.

Wir sitzen noch ein Weilchen im Freien, dösen und qualmen vor uns hin ;-) und überlegen wie wir den morgigen Tag gestalten.
Inzwischen ist es 21:00 Uhr und wir fallen totmüde und vollgefuttert in die Federn.

Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

16.08.2009 23:43
#2 RE: 5-Tage-Trip in den Rupertiwinkel Antworten

Tag 2 (Montag, 10. August 2009)

Nach einer recht unruhigen Nacht wache ich gegen halb sechs auf. Kleinigkeit überziehen, ab vor die Tür und eine „schmauchen“.
Und......wer liegt da auf einem unserer Stühle und schlummert........?
Willi!!!!
Was für ein friedlicher Anblick am frühen Morgen!

Mit lesen vertreibe ich mir die Zeit bis um acht.
Nun wird es Zeit für einen ausgiebigen Aufenthalt im fast schon luxuriös anmutenden Bad.
Um 9:00 Uhr sind wir startklar und gehen zum Frühstück.
Alles steht schon bereit.
Kaffee, Brötchen, Brot, Marmelade, Honig, Wurst, Käse, Milch, Müsli, Saft.
So lässt sich doch prima in den Tag starten.
Der Frühstücksraum ist eine herrliche bayrische Bauernstube mit Jesus-Kreuz in der einen Ecke und Kachelofen in der Gegenüberliegenden. (Frage mich grade wieso wieso wir von diesem Raum kein Foto gemacht haben?)

Den heutige „Ausflug“ beginnen wir um kurz nach zehn in Teisendorf.
Ein recht kleines, verschlafenes aber hübsches Städtchen.


Wir schlendern durch die Stadt und lassen einfach alles auf uns wirken.




Natürlich können wir es nicht lassen der Kirche einen Besuch abzustatten.




Genauso wenig gelingt es uns der „Auslage“ einer Eis-Diele zu widerstehen. Mmmhh....lecker, dieses 2. Frühstück ;-)
Nach einem Stündchen sind wir auch schon durch und fahren weiter nach Freilassing.

Eine relativ unspektakuläres, durchschnittliches Städtchen, allerdings mit einer recht einladenden Fußgängerzone mit witzigem Brunnen.


Hier kaufen wir uns in einer Bücherei eine Freizeit-Karte für das Berchtesgadener Land.
Im „Stadt-Café“ suchen wir uns, nachdem wir die Fußgängerzone komplett durchschritten haben, ein schattiges Plätzchen, schlürfen Milchkaffee und studieren die neu erworbene Karte.
Wir stellen fest, dass wir wochenlang hier weilen könnten, bis wir alles Interessante gesehen hätten.
Letztendlich fällt der Entschluss, dass wir im Anschluss zur Klosterkirche in Höglwörth, mit angrenzendem See, wollen.
Gegen 13:00 Uhr brechen wir auf und kommen an einem Laden vorbei............

Ja sag' mal.....wusste gar nicht, dass ich hier einen Laden eröffnet habe. ;-)

In Höglwörth angekommen hat sich der Himmel schon verdächtig zugezogen und es donnert ein wenig.
Trotzdem......den kleinen „Fußmarsch“ werden wir wohl trocken hinter uns bringen.
Das zugehörige Kloster zu dieser Kirche ist in Privatbesitz und somit leider nicht zu besichtigen.
Die Kirche selbst ist recht klein und eigentlich nur vom „Vorraum“ aus anzuschauen.


Aber das macht uns nichts, sind wir im Moment doch die einzigen Touristen.
Auch wenn ich mit „Kirche“ an sich nicht wirklich etwas „am Hut habe“, so ist es mir in diesem Moment doch ein Bedürfnis Kerzlein anzuzünden.
Eine, für alle Verstorbenen aus meiner Familie.
Eine für Bärbel und Ramona.
Und eine für Cimba und Nicky.


Ich genieße die Stille und hänge für einen Moment meinen Gedanken nach..............

Von einem recht unangenehmen Geräusch werde ich aus meinen Gedanken gerissen.
Ach, du liebe Zeit.....
Der Himmel hat seine Schleusen geöffnet und es gießt wie aus Kübeln.
Da wir ja keine „kleinen Dummen“ sind hatten wir wohlweislich unsere Schirme mitgenommen und so kommen wir fast trockenen Fußes wieder zurück zum Auto.


Nun ist es früher Nachmittag und wir werden, so gibt es zumindest die Tankanzeige vor, mal nach einer Tankstelle Ausschau halten müssen.
Und da wir inzwischen hungrig sind wollen wir uns in einem Supermarkt auch noch ein wenig Vesper-Futter besorgen.
Nach Erledigung von Beidem geht es zurück auf den Neuhauserhof.

Der Regen hat inzwischen aufgehört und wir können uns in unserm „Freisitz“, in Anwesenheit von Willi, stärken.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir mit lesen, Schläfchen halten und entspannen.

Am Abend machen wir uns gegen halb sieben auf zum „Hofwirt“.
Diesmal ist der Biergarten leider geschlossen, doch in der Gaststube lässt es sich auch gemütlich sitzen.
Heute wählt Männe den Leberkäs' mit Spiegelei und Kartoffelsalat und ich genieße eine Vitamin-Platte aus grünem Salat, Rohkost, mit einem kleinen Putensteak. Das Ganze reichlich garniert mit frischem Obst (Apfel, Banane, Pfirsich, Trauben, Melone, Kiwi).......Köstlich!

Anschließend brauchen wir einen kleinen Verdauungs-Spaziergang.
Wir kommen dabei am ältesten Haus von Oberteisendorf vorbei. Und....doof wie wir sind.......wir haben die Kamera dabei.
Im Nachhinein erfahren wir, dass dieses Haus ebenfalls unter Denkmalschutz steht, nichts mehr verändert werden darf, und somit auch nicht mehr bewohnt ist.
Ein Haus weiter entdecken wir in der Hof-Einfahrt einen knuffigen Mops und ich kann es natürlich nicht lassen dort hin zu gehen. Frech wie ich bin marschiere' ich in die Einfahrt rein.
Möpsken ist begeistert und wackelt vor Freude mit dem ganzen Hinterteil.
Der Besitzer kommt dazu, begrüßt uns freundlich und wir kommen ins Gespräch, bei dem wir auch erfahren, dass Möpsken Nils heißt und zehn Monate jung ist. (Mist.....wieso haben wir die Kamera nicht dabei?)
Gut 20 Minuten sind wir nett am plaudern. Über dies und das, anderes und jenes.
Nach der Verabschiedung kann ich mich nur wundern........
.........Bei uns in der Region ist es schier unmöglich bei fremden Leuten einfach so in den Hof zu laufen und dann auch noch so nett begrüßt zu werden.

Gegen 20:45 Uhr sind wir wieder am Neuhauserhof und Willi kommt uns schon entgegen.
Fast könnte man meinen er hätte auf uns gewartet.
Bauer lang gesellt sich nach ein paar Minuten zu uns und wir quatschen bis kurz nach zehn.
Highlight des Gesprächs........im Stall gibt es eine zwölf Wochen junge Baby-Mieze. Morgen früh soll ich sie kennen lernen.

Und nun schmieden wir noch Pläne für die kommenden Tage und dann hat uns auch schon der Schlaf übermannt.

Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

20.08.2009 00:05
#3 RE: 5-Tage-Trip in den Rupertiwinkel Antworten

Tag 3 (Dienstag, 11. August 2009)

Was liegt heute an?
Erstmal gibt es um 8:30 Uhr Frühstück.
Anschließend geht es mit Bauer Lang in den Stall.
Hier stehen 12 Milchkühe, sogenanntes Fleckvieh und wiederkäut vor sich hin.
In angespannter Stimmung, man will sich vom Fleckvieh ja nicht auf die Zehen treten lassen, stapfen wir dem Bauern hinterher.
Im Stall ist es mega-warm. Man glaubt gar nicht was so 'ne Kuh an Hitze abwirft. Klar nun auch, warum die Bauern den Kuhstall immer neben der Küche/Stube haben.......Heizkosten sparen ;-)

Und endlich....
nun wird auch unsere Vorfreude gestillt. Wie am Abend zuvor versprochen sollen wir jetzt endlich auf die Baby-Mieze treffen.


Jöööööööö... eine handvoll Katze... bezaubernd dieses kleine Bündel.
Ich nehm' die Kleine, Muschel mit Namen, gleich auf den Arm.
Da es im Stall immer stickiger wird, und unsere Nasen mal so überhaupt nicht an den beißenden Geruch gewohnt sind, suchen wir gemeinsam das Weite, bzw. frische Luft.
Die kleine Muschl-Maus hat im Nu unser Herz erobert. Wir sind hin und weg. Schmusen und spielen mit dem kleinen Fellknäuel.




Und wie im Flug vergeht die Zeit. Der halbe Morgen ist vorüber bis wir kurz nach zehn endlich die Fahrt Richtung Schnaitsee antreten.

Dort wollen wir der Filmtierschule Simbeck einen Besuch abstatten.
Nach gut 35 Minuten Fahrt sind wir angekommen. Uns erwartet ein riesiger Bauernhof.
Total verwundert sind wir darüber, dass überhaupt kein Publikums-Verkehr herrscht. Seltsam!
Doch gut.....wir harren der Dinge die da kommen.
Von der gegenüberliegenden Straßenseite kommt eine junge Frau auf uns zu. Eine Praktikantin, wie sich später herausstellen wird.
Wir erklären ihr, dass wir dem „Ruf“ ihrer Website gefolgt sind „.....besuchen Sie uns doch einmal!“, und nun.....sind wir hier.
Sie weißt uns eine Tür: „Einfach durchgehen, Sie können sich nicht verlaufen und Sie dürfen alle Tiere streicheln, die tun nix!“
Mmmhhhh??? Was uns nun wohl erwartet?

Der Weg führt durch einen Pferdestall. Beim durchlaufen streicheln wir viele warme, weiche Nüstern.
Der Stall lotst uns direkt in den Innenhof. Auch hier viele Vierbeiner, eine Vogelvoliere und da......was ist das?
........Die Praktikantin ist inzwischen wieder bei uns angekommen und sie stellt uns den weißen Marderhund vor.
Gleich daneben ist das große Gehege von „Waschi“.
Ein zehn Monate junger Waschbär der sofort ans Gitter kommt. Der Kerle hat natürlich sofort unser Herz im Sturm erobert, lässt er sich durch die Gitterstäbe doch den Pelz kraulen.
Die junge Praktikantin führt uns weiter zu den anderen Tieren.
Wir treffen auf Esel, Ponys, eine Hirschkuh, Schafe, Schweine, Enten, Truthähne, Hasen und die Filmhunde Sina und Ronja aus „Forsthaus Falkenau“, ebenso auf den Großneffen von „Kommissar Rex“.
„Wildtiere“ wie auf der Website angekündigt sind momentan leider nicht da. Die kommen nur zu bestimmten Zeiten. Schade :-(
Langsam fängt es an zu regnen und wir gehen zurück zum Innenhof, wo wir überdacht stehen können.
Die Praktikantin verschwindet kurz und kommt mit einem Teller Hackfleisch zurück.
Für wen das wohl sein soll?
Wir gehen wieder zu unserem „Liebling“. Sie macht das Gehege auf und zack, hockt Waschi auch schon auf ihrem Arm.
Der Süße guckt uns ganz verschmitzt an und ich strecke dem Kleinen meine Hände entgegen. Der Quirl lässt sich nicht zweimal bitten und schwups hängt er an meinem Arm. Aber.....still sitzen ist nicht.
Er turnt auf mir 'rum........der helle Wahnsinn.

Er liebt lange Haare und Ohren. Sein Gesicht gräbt er in meine „Mähne“ und ab und an knabbert er an meinem Ohr. Unglaublich.
Jo.....und dann bekommt die Redewendung „Du kannst mir den Buckel runter rutschen!“ eine völlig neue Bedeutung.
Waschi hockt auf meinem Rücken

und rutscht, Kopf voran, wie auf einer Rutschbahn, in Richtung meines Hinterteils, hebt sich am Oberschenkel fest und will von dort aus durch die Beine wieder nach vorne geholt werden, um wieder zurück auf die Schulter zu kommen, damit er sein Spiel „Haare-Ohren-Rutschbahn“ wieder von vorn beginnen kann.


Das geht ein paar Mal so bis ich Waschi Männe auf die Schulter hocke. Er soll schließlich auch seinen Spaß haben.


Die Zeit vergeht wie im Flug und die ungeplante Führung neigt sich dem Ende zu.
Wir verabschieden uns mit einem angemessenen Trinkgeld und der „Drohung“ im nächsten Jahr wieder vorbei zu schauen.

Wir sind gut durch geschwitzt und sehen auch ansonsten recht.......“mitgenommen“ aus und wollen erstmal wieder zurück zum Neuhauserhof.
Auf der Fahrt beschließen wir, dass wir nach dem „frisch machen“ in Bad Reichenhall zu Mittag essen wollen.

Ankunft in Bad Reichenhall 13:30 Uhr.
Tja....was, bzw. wo wollen wir futtern?
Wir drehen eine kleine Rund und landen schließlich beim „Adler“. Die Speisekarte liest sich lecker und es macht einen guten Eindruck.
Männe und ich wollen das gleiche essen. Holzfällersteak mit Zwiebeln und Champignons, dazu Pommes und Salat.
Wir haben mächtig Hunger und freuen uns, dass wir unsere Mägen gleich ruhig stellen können.
Zuerst kommt der Salat.
Naja.....es kann (sollte zwar nicht) ja mal vorkommen, dass sich ein „angebräuntes“ Salatblatt unter die frischen Blätter mischt. Ich sortiere es aus, lege es zur Seite.
Irgendwie schmeckt der Salat......ähm.....wie soll ich sagen..........etwas „lieblos“.
Okay....man kann salat-technisch nicht immer Glück haben.

Nun kommt das Hauptessen.
Bedienung: „Guten Appetit!“ Die Soße dazu wird separat hingestellt.
Mit einem Blick auf unsere Teller und die Soßen-Schüssel ist mir der „Gute Appetit“ auch schon vergangen.
In der Soßenschüssel sind ein paar Bröckchen die sich, bei genauerer Untersuchung, als Zwiebeln und Champignons (AUS DER DOSE) entpuppen. Auf diesen Bröckchen schwimmt etwas......und zwar........ein riesengroßes........dickes.......fettes.....Fett-Auge. -würg-
Eigentlich kann man die Soße ja auch weglassen.
Was aber, wenn das Essen an sich nicht zu genießen ist?
Das Holzfällersteak (was ich eigentlich als Nackensteak kenne) sind zwei kleine Stücke trockenes (bei uns sagt man „verdorzeltes) Schweinerückensteak, welches entweder zu lange in der Pfanne oder sogar zweimal drinne war, quasi „aufgebraten“. Der Rand ist mehr als „kross“ und lässt sich kaum schneiden.
Die Pommes waren definitiv zweimal in der Friteuse. Da ich jahrelang in der Gastronomie gearbeitet habe, kann man mir da so schnell nix vormachen. Wenn Pommes zu viel gemacht und gesalzen wurden, abgekühlt sind und erneut in der Friteuse landen, dann werden sie genau so wie die, wie ich sie hier auf dem Teller habe, nämlich nicht goldgelb sondern schon fast dunkelbraun, trocken, hart.........
Mit denen kann man Dart spielen, die bleiben in der Scheibe stecken. Einen Gabelzinken allerdings lassen sie nicht in sich rein. Da wehren sie sich und brechen in winzig kleine Stücke.
Ich habe nun mehrere Möglichkeiten......
entweder ich bestelle noch eine Dartscheibe oder......
ich verlange für die „Krümel“ einen Löffel, oder.....
ich würge dieses „Mahl“ runter, oder.......
ich lass' es bleiben.
Ich picke erstmal ein bissl dran rum.
Geschmacklich liegt es voll auf der Länge der Optik.
Lösung (bevor mir vollends übel wird)......ich trete in Hungerstreik.
Männe denkt sich wohl: „Augen zu und durch.......der Hunger treibt's rein!“
Die Bedienung kommt und fragt mit zuckersüßer Stimme (als hätte sie ein Kleinkind vor sich): „Na?......Wer isst denn da nicht? Schmeckt's Ihnen nicht?“
(Was für eine doofe Frage....sieht man doch)
Ich: „Möchten Sie eine ehrlich, oder ein höfliche Antwort?“
Sie: „Eigentlich eine ehrliche.“
Ich: „Nein, es schmeckt nicht!“
Sie: „Was? Warum?“
Und ich fange an zu „erklären“ was man als gute Service-Kraft eigentlich auch selbst sehen müsste.
Sie: „Unsere Gäste wollen die Pommes immer so!“
Ich: „Tja.......dann bin ich hier wohl der falsche Gast!“
Sie nimmt meinen Teller mit. Wir möchten bezahlen.
„Unsere“ Bedienung lässt sich nicht mehr blicken, dafür kommt eine etwas ältere, die nach einer „Entschuldigung“ sucht, von wegen......frischer Sack aufgemacht.......das war die erste Portion.....bla, bla, bla........
Ohne, dass wir etwas sagen müssen lässt sie uns an der Rechnung was nach. Na....wenigstens etwas.
Nix wie raus hier und erstmal 'ne Zigarette.

Wir gehen zum Eis-Café „Rialto“ am Kaiserplatz.
Dort brauch' ich vor allem 'nen starken Latte Macchiato um wieder runter zu kommen und ein gemischtes Eis (damit mein Magen wenigstens etwas zu tun hat.).
Und wir gehen wieder unserer Lieblingsbeschäftigung „Leute gucken“ nach.
Inzwischen ist es schon kurz nach halb vier.

Auf der Rückfahrt zum Hof besorgen wir uns noch etwas für das Abend-Vesper, was wir uns gegen halb acht zu Gemüte führen. Natürlich in Gegenwart von Willi und Muschl.
Wir lassen den Abend enstpannt ausklingen und freuen uns auf den kommenden Tag.

Geierwally Offline




Beiträge: 3.881

31.08.2009 16:43
#4 RE: 5-Tage-Trip in den Rupertiwinkel Antworten

Smilie,
heute Morgen habe ich ganz in Ruhe Deinen Bericht gelesen
und ich muss sagen: Spitzenklasse,Hut ab

Spannend und sehr fesselnd geschrieben,
mir war als sei ich dabei gewesen,einfach Toll.

Sehr gut gefallen mir auch die passenden Fotos dazu,
ein Einblick der wirklich unter die Haut geht

Ich werde Morgen noch mal in Ruhe lesen
und auf Kleinigkeiten eingehen

Ganz liebe und herzliche Grüße Uschi

Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

31.08.2009 17:44
#5 RE: 5-Tage-Trip in den Rupertiwinkel Antworten

Zwei Tage fehlen ja noch.
Aber irgendwie hatte ich nicht den richtigen "Trieb", denn zum schreiben brauche ich mehr als nur "Zeit". Wenn die "Lust" nicht da ist, dann kommt da auch nix bei raus.

Aber vorab erstmal DANGGÖÖÖÖÖÖÖÖÖ!

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