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Dieses Thema hat 12 Antworten
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Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2010 22:55
RE: Smilie war im Urlaub Antworten

Tag 1 (Samstag, 7. August 2010)

Endlich ist es soweit. Der diesjährige Urlaub steht vor der Tür und den haben wir uns auch redlich verdient. Jawoll ja!

Los geht’s am 7. August 2010 nach Arrach im Bayrischen Wald. Das liegt nahe der tschechischen Grenze am „Weißen Regen“. Fahrtbeginn ist 5:45 Uhr. Quasi mitten in der Nacht, doch wir hoffen, so den angekündigten Staus aus dem Weg zu fahren.
Noch ist es recht duster und wir kommen zügig auf der A6 voran. Während der 376 km langen Fahrt gibt es keine besonderen Vorkommnisse, außer der Tatsache, dass uns ab Nürnberg stetiger Regen begleitet. Ab hier haben wir im Autoradio „Bayern 1“ eingestellt und was, bzw. wer begrüßt uns da musikalisch???…….*kicher* unsere „Bayrischen Buam“, die Spiders mit „Mir san a bayrische Band“. Echt witzig, steht heut‘ Abend doch ein Spiders-Konzert auf dem Plan.
Unser Frühstück nehmen wir auf einer Raststätte ca. 140 km vor unserem Ziel ein. Kaffee is‘ lecker und das vorbereitete Frühstück mit je zwei Brötchen, kleiner Wurst- und Käseplatte, Marmelade, für 4,90 €, für eine Raststätte auch erfreulich günstig.

Die letzten 100 km geht’s dann über die Bundesstrasse und zieht sich wie Kaugummi. Meine bessere Hälfte fährt und ich trifte in ein Schläfchen weg und werde erst 30 km vorm Ziel wieder wach. Es regnet immer noch, was wohl daran liegt, dass sich hier der „Weiße Regen“ durch den Bayrischen Wald zieht und dieser Wohl seinem Namen alle Ehre machen möchte. Aber gut…..noch ist nicht aller Tage Abend und wir halten es mit dem Motto: „Die Hoffnung stirbt zuletzt“ und glauben einfach dran, dass es bis zum Abend wieder aufhört.

Es ist 10:15 Uhr und wir treffen in unserem Hotel „Haus am Berg“ in Lam (bei Arrach) ein.


Am Empfang angekommen erfahren wir, dass unser Zimmer grade noch geputzt wird. So dürfen wir die üblichen Check-In-Formalitäten erledigen, den Frühstücks-Raum besichtigen und ein heißes Käffchen schlürfen. Uns fällt sofort die wunderschöne, überdachte Terrasse auf. Es sieht herrlich aus, trotz des anhaltenden Regens und wir können es uns förmlich vorstellen wie toll es sein muss wenn die Sonne scheint.
Leider liegen die umliegenden hügeligen Wälder in tiefem festsitzendem Dunst.


Trotzdem schmeckt das Kippchen da draußen lecker ;-)
Noch keine 45 Min. später dürfen wir unser Zimmer beziehen. Es ist geräumig, sauber und nett. Das Bad hat den Charme wie aus dem Jahre 1979, doch das stört uns nicht. Wir haben vorm Zimmer eine kleine Terrasse mit Sitzgelegenheit. Groß auspacken brauchen wir nicht, denn morgen früh geht’s ja gleich wieder weiter.

Als erstes gibt es für uns nur eines….Klamotten aus und Schläfchen halten. Wir sind hundemüde und wollen nur noch die Augen zu machen. Wir schlummern fast drei Stunden und sind danach nicht wirklich fit. Aber egal….ein bissl telefonieren, ein bissl am Läppi rum spielen und es ist Zeit uns startklar zu machen.

Im Netz haben wir zwei Lokale ausfindig gemacht die durchgehend warme Küche im Angebot haben. So landen wir gegen 16 Uhr im „Bräustüberl“. Ein typisch bayrisches Lokal mit Rentner-Stammtisch und lokaler Küche. Wunderbar! Wir studieren die Speisekarte und können kaum glauben was wir da sehen…..humane Preise, das gibt’s fast nicht. Kaum ein Gericht über 10 €. Männe wählt ein Holzfäller-Steak mit Zwiebeln, frischen Bratkartoffeln und Salat. Meine Wahl fällt auf ein Paprikarahmschnitzel mit Pommes und Salat, das ich förmlich schon auf der Zunge schmecke als ich es in der Speisekarte erblicke. Dazu gibt es für uns beide eine rote Traubenschorle. *schlürf* Bis unser Essen kommt gehen wir noch vor die Tür zum Schmauchen. Zwanzig Minuten später kommt unser Essen. Der Salat ist so wie er sein soll…..leicht sauer, leicht süßlich, die Pommes knusprig und das Schnitzel…...ein Gaumenschmaus. Es schmeckt genauso wie ich es mir vorgestellt habe.

Tja….und auch das Bezahlen macht uns richtig Freude. Sage und schreibe läppische 21,50 € müssen wir bezahlen. Eigentlich sind wir an unserm 1. Urlaubstag immer a weng teurer, aber so….is‘ das ja auch nicht verkehrt.

Nun machen wir uns auf den Weg nach Arrach und wollen mal das abendliche Veranstaltungsgelände unter die Lupe nehmen, auch wenn es immer noch regnet *heul* Naja…bis zum Einlass ist ja noch ein Weilchen….vielleicht…..hört es ja noch auf.

Der Arracher Seepark ist ein großes Freizeitgelände. Wie wir erfahren, wurde ein Teil des Geländes wegen dem matschigen Boden mit „Hackschnitzel“ übersät. HÄ? Hackschnitzel…..wir haben doch grade gegessen *kicher* Okay…..nach ein wenig Hirnwindungen in die Gänge bringen war mir dann endlich klar was damit gemeint war…*stirnklatsch*….Holzreste die im Häcksler zerkleinert wurden, waren damit gemeint. Was es nicht alles gibt.
Und….es tröpfelt nur noch. Doch wir wollen nicht eineinhalb Stunden in der Gegend rum stehen und so fahren wir durch die Gegend…..Richtung „Höll“. Nein….ich hab‘ kein „E“ vergessen….das Mini-Örtchen heißt tatsächlich so. Also…..rauf auf den Berg, raus aus den tiefhängenden Wolken und siehe da….in der Ferne lichten sich die Wolken und es ist ein Strahl von Sonne zu sehen. Und was spielt Bayern 1….“Rock’n’Roll Schua“ von den Spiders…*schlapplach* Und da heißt es immer…“Die werden doch gar nimmer im Radio gespielt…Von wegen….man muss nur den richtigen Radio-Sender hören.

Okay….wir den Berg wieder runter…Sonnenstrahl weg….Regen wieder da *jammer* Weiter geht’s durch die Gegend, die bei Sonnenschein garantiert mega toll ist. Aber es soll ja nicht sein. Nach einer dreiviertel Stunde durch die Gegend düsen….hier gucken…..da gucken….fahren wir wieder zum Seepark, parken und…..der Regen…hat aufgehört. Lediglich der „Weiße Regen“ plätschert lauthals vor sich hin, und man gewinnt den Eindruck, dass er bei einer weiteren Stunde Regen vom Himmel über die Ufer steigt.

Inzwischen hat auch die Abendkasse geöffnet und wir treffen dort den Fahrer von Barney und Gitarrist Willie die aus allen Wolken fallen und nicht umhin kommen uns zu fragen: „Was macht’s ihr hier?“ Was für eine Frage *grins* „Wir haben gehört, dass hier heute ne bayrische Band spielen soll, und die wollten wir uns mal antun!“ ist unsere Antwort. Ein klein wenig Smalltalk und die zwei düsen zum Essen ab. Wir stellen uns am Eingang an und warten auf Einlass der in gut 50 Minuten um 18:30 Uhr sein soll. Zum Glück behalten die Wolken ihr Wasser für sich und so gestaltet sich die trockene Warterei mit Leute gucken.

Beim Eintrudeln des Publikums ist es äußerst auffällig, dass viele Männer und Frauen einen Cowboy-Hut tragen. Ist das aktuell der neueste Schrei? Und wir kommen zu der Überzeugung, dass wir nicht „Up-to-Date“ sind ;-)

Endlich ist Einlass und wir „entern“ das Gelände. Erst Mal Pippi machen *erleichtertsind* So wie es aussieht wurde ein Teil des Sees abgelassen und am somit künstlich geschaffenen „Ufer“ steht im flachen Wasser die Bühne. Das Absperrgitter steht ebenfalls im Wasser und zwar schätzungsweise 15 Meter von der Bühne entfernt.


Und…..noch ist es von oben trocken.
Um 19 Uhr spielen auf einer kleineren Bühne auf der anderen Seite des Geländes „Fisherman’s Friend“. Ihren Auftakt machen sie mit dem Titel „Here comes the sun“. Meine Güte…die Jungs haben Humor, *lol*, denn…noch keine 15 Minuten später fängt es wieder an zu schiff**…ähm…zu regnen. So eine Kac** aber auch. Ey….das darf doch nicht wahr sein. Was nun…….??? Erst mal…..Regenjacke an, Kapuze aufs Haupthaar. Abwarten und Rettchen rauchen. Aber….es will und will nicht aufhören. Viertel vor acht entschließen wir uns dazu den heutigen Abend und das Konzert für uns zu canceln, denn wir sind beide erkältungstechnisch angeschlagen und wollen die kommenden Urlaubstage nicht mit einer Lungenentzündung verderben, schließlich haben wir uns einiges vorgenommen was wir auch gerne erleben wollen. Also…mit hängendem Kopf zurück ins Auto und ab ins Hotel.

Hier bestellen wir uns aufs Zimmer erst Mal einen heißen Kaffee. Den Abend verbringen wir mit Läppi, TV und lesen.
Männe fällt gegen halb elf ins Reich der Träume. Meine Wenigkeit guckt noch ein wenig eine Reportage über München und kurz nach elf werde ich auch müde. Die Glotze wird ausgemacht und nun….ab mit mir ins Land der Träume. Der Handy-Wecker ist gestellt und soll um 7:45 Uhr klingeln. Schließlich wollen wir so früh wie möglich Richtung Anger ab düsen.

Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2010 22:55
#2 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

Tag 2 (Sonntag, 8. August 2010)

Es ist 6:55 Uhr als ich wach werde. Männe kann wohl auch nimmer schlafen und ist schon ein Weilchen vor mir wach gewesen. Auch wenn ich fast acht Stunden Schlaf hatte, ich fühle mich irgendwie wie gerädert. Aber gut…..ein Gang unter die Dusche wird wohl helfen etwas fitter zu werden. Gedacht, getan. Jetzt werden noch alle Kleinigkeiten, die wir den Tag zuvor brauchten, wieder eingekoffert. Diese im Auto verstaut, noch mal kontrolliert ob wir auch nichts vergessen haben…..nein….nichts liegen gelassen…..und so begeben wir uns zum Frühstück.

Um 8 Uhr sind wir mit bei den Ersten und haben im Frühstücksraum freie Platzwahl. Das Frühstücks-Buffet sieht lecker aus und es fehlt nichts was ein gutes Frühstück bieten soll. Angefangen bei Brot, gemischter Brötchenauswahl, Kuchen, gekochte Eier, Schinken, Salami, Aufschnitt, Käse, Marmelade, Honig, Nutella, Obstsalat, Joghurt….Wir genießen unser Frühstück in vollen Zügen. Die letzte Tasse Kaffee nehmen wir mit auf die tolle Terrasse, denn…es regnet NICHT mehr und wir wollen ein wenig den Ausblick genießen.

Gestern hatten wir ja schließlich nichts davon.

Kurz nach halb neun kommen wir dann zum geschäftlichen Teil und begleichen unsere Rechnung, verabschieden uns vom Hotel „Haus am Berg“ und treten die 204 km lange Strecke Richtung Oberbayern an.
Tage zuvor haben wir uns schon Gedanken gemacht ob wir es uns tatsächlich antun wollen über die Bundesstraße 20 zu fahren. Da können sich 204 km verdammt lange ziehen, vor allem wenn der Routenplaner eine Fahrzeit von über 3 Stunden angibt. Als Alternative hätten wir eine Strecke von über 300 km über die Autobahn. Fahrtzeit hier... dreieinhalb Stunden. Okay…..wir entschließen uns für die 3 Stunden-Fahrt über die B 20. Doch bevor wir diese erreichen müssen wir erst mal über Kreis- und Landstraßen. Da Männe gestern die Hin- und auch sonstige Fahrten gemacht hat bin ich nun an der Reihe. Es geht bergauf, bergab, in scharfe Linkskurven, in noch schärfere Rechtskurven. Goil. Sonntagmorgen im Bayrischen Wald, die Einheimischen sind in der Kirche und ich hab‘ die Straßen für mich alleine und dementsprechend „zügig“ bin ich auch unterwegs.
Es geht vorbei an kleinen Bauernhöfen, durch viiiieeelll Wald und an Ortschaften mit so seltsamen Namen wie…Lotzendorf, Stallwang, Ascha.
Nach einer etwa 45-minütigen gefühlten „querfeldein“-Fahrt erreichen wir die B 20 und es geht hier sogar teilweise zweispurig für eine Fahrtrichtung vorwärts.
Nun kommen wir zügig voran. Auf dieser Strecke bleibt es nicht aus, dass wir „Kübelböck-City“ erreichen. Besser gesagt Eggenfelden. Doch wir streifen es nur am Rande, haben wir doch ein wenig Angst, dass uns ein Gurkenlaster die Vorfahrt nimmt *gemeinkicherundfiesbin*
Von hier aus ist es nicht mehr weit und wir können endlich uns bekannte Ortschaften lesen wie Altötting und Burghausen, die wir vor zwei Jahren schon besucht hatten. Nur noch 60 km und wir sind am Ziel. Das Wetter spielt heute auch mit. Nur ganz vereinzelt fallen ein paar sachte Regentröpfchen, ansonsten ist es zwar ziemlich bewölkt, doch die Sonne schafft es sich immer wieder sich Bahn zu brechen und ruck zuck gehen die Temperaturen von 14° auf 21°.
Inzwischen sind wir in unserer Liebelingsregion angekommen und die Städtchen Waging am See und Laufen sind praktisch zum Greifen nah. Nun haben wir nur noch gut 20 km vor uns. Hach ja….die Vorfreude steigt und steigt.

Das Örtchen Anger ist mega klein und schnuckelig. Wunderschöne Bauernhäuser sind zu bestaunen. Unser Navi führt uns durch Gässchen bei denen man denkt, dass es gleich nimmer weiter geht. Viele Leute würden wohl sagen, das ist am AdW, doch für uns ist es einfach nur herrlich. „Unser“ Bauernhof liegt außerhalb von Anger. Zur Erklärung … wenn man die A 8 von München nach Salzburg fährt, dann liegt Anger links von der Autobahn und unser Bauernhof rechts davon auf einem Hügel, den wir nur im 2. Gang erreichen.

Endlich … wir sind angekommen. Wir werden von einem Berner Sennen-Mischling (Trixie) begrüßt. Genau so muss das sein ;-) Sofort kommt der Wuffel schwanzwedelnd auf uns zu. Wir gehen ums Haus herum, natürlich begleitet von Trixie, und werden von einem zweieinhalbjährigen Mädchen in Augenschein genommen. Wie sich heraus stellt ist das die Enkelin unserer Hof-Wirtin, namens Laura. Wir werden von ihrer Mama freundlich in Empfang genommen, bekommen unser Zimmer gezeigt und ein paar kleine Erklärungen wo wir parken können, wo wir uns Getränke holen können usw.
Unser Zimmer im 1. Stock, ist nett und außerordentlich großzügig geschnitten. Es gefällt uns sofort.




Natürlich mit Dusch-Bad und TV. Im Flur gibt’s einen Kühlschrank wo wir für den Fall der Fälle auch mal eigene Getränke oder ein Vesper kalt stellen können.
Aber das Beste … der Ausblick. Wundervoll. Herrlich. Phantastisch. Unter uns liegt das Dörfchen Anger. Die Autobahn ist durch ein paar Büsche zwar ein klein wenig zu sehen (ca. 1 km entfernt), aber man hört nichts.


Wir schauen auf saftige grüne Wiesen, kleine Wäldchen und auf Berge. Der Wahnsinn. Genauso wollten wir das haben, als wir uns dieses Urlaubs-Domizil im Internet ausgesucht haben, inkl. des typischen Bauernhof-Dufts mit der typischen Land-Luft


Jetzt schnell Koffer auspacken, alles verstauen und dann … den Hof inspizieren. Wir bekommen einen kleinen Rundgang bei dem uns alle Tiere vorgestellt werden. Außer Wuffel Trixie gibt es drei Miezen, wobei zwei davon eigentlich dem Nachbarn gehören, Hühner, Enten, Ziegen, ein Pony, Kühe und … drei Tage alte Kälbchen. Süüüüüß!!! Wir können unser Urlaubsglück gar nicht fassen und müssen das erst mal verdauen. Also … da es inzwischen sowieso schon 13 Uhr ist gönnen wir uns ein wenig Ruhe. Männe schläft satte drei Stunden und ich lese ein Weilchen bis auch mir die Augen zu fallen.

Gegen 16 Uhr werden wir dann wieder wach und genießen erneut den tollen Ausblick auf unserem Balkon. Wir stöbern via Web Stick im Netz nach einem Lokal in Anger, bzw. der Umgebung und entschließen uns für den „Klosterwirt“ in Högelwörth. Das Gebäude ist schrecklich alt. Der Biergarten hat auch schon bessere Tage gesehen, aber irgendwie zieht es uns hier her. Es ist einiges los, doch wir finden ein nettes Plätzchen unter einem Linden-Baum. Uns fällt sofort auf, dass nicht nur das Gebäude und der Garten in die Jahre gekommen sind … nein … auch die Bedienungen sind nicht mehr die Jüngsten *kicher* Aber egal … irgendwie hat das Ganze verdammt viel Charme und wir freuen uns auf die Speisekarte.

Es ist zwar nicht ganz so günstig wie gestern im Bayrischen Wald, aber trotzdem noch sehr human im Vergleich zu den Preisen in Lokalen die wir aus unserer Region kennen. Für Männe ist heute Schnitzeltag und ich habe mich für die Schweinemedaillons mit frischen Pfifferlingen entschieden. Wahrscheinlich ist alles schon vorbereitet, denn es dauert keine 15 Min. bis das Essen auf unserem Tisch steht. Die Portionen sind nicht wirklich üppig, doch wir werden so einigermaßen satt und es ist lecker, auch wenn uns irgendwie der letzte Pfiff fehlt.

Während des Essens müssen wir uns ständig aufregen. Nicht WEGEN des Essens, sondern wegen des Nachbartisches. Ein Paar, etwa zwischen 35 und 42 Jahren alt, in Begleitung eines wunderschönen Labrador-Mixes. Das Frauchen ist immer wieder am keifen und motzt ihren Hund an: „Platz! Bleib!“ Der arme Wuffel darf sich nicht von der Stelle rühren. Bestimmt 10x innerhalb von sechs/sieben Minuten, unseres Erachtens unbegründet, keift sie ihn an. Selbst als er sich nur umdrehen will wird er angekeift. Mir platzt gleich die Hutschnur. Ich kriege voll den Hals wegen dieser doofen Nuss. Aber gut … zum Glück rufen sie den Kellner zum Zahlen und verschwinden, sonst hätt‘ ich womöglich mich, bzw. meine gute Erziehung vergessen.

Da wir uns trotz der „Altertümlichkeit“ des „Etablissements“ wohl fühlen, allerdings ein heftiger Wind mit Donner aufzieht, ziehen wir um in die „Klosterstube“. Auch hier … 80er Jahre-Charme. Trotzdem genehmigen wir uns noch einen Nachtisch. Männe einen Schoko-Stracciatella-Becher und ich einen Windbeutel mit Sauerkirschen und eine „Latte“. Während dieses Genusses beschließen wir, dass wir morgen unsere Gondelfahrt auf den Rauschberg, bei Ruhpolding, machen wollen, denn morgen soll auch das Wetter noch mitspielen.

Inzwischen ist es auch schon 18 Uhr, der Himmel wird immer dunkler und wir wollen noch trockenen Fußes zum Auto kommen und so begleichen wir unsere Rechnung und fahren gemütlich zurück zu „unserem Hof“. Den Abend werden wir, so haben wir beschlossen, genau wie gestern, mit ein bissl Läppi, TV und Lesen verbringen.
Wir kommen am Hof an und die dicken dunklen Wolken haben sich wieder verzogen. Die Berge sind wieder zu sehen.


Auf Balkonien unseres Zimmers ist es herrlich und es bietet sich geradezu an weiter an meinem Reisebericht zu tippseln, während Männe uns ein Bierchen organisiert.
Nach einer Stunde Tippselei bin ich nun fertig und das Bier hat mich bettschwer gemacht, also … ab mit mir in die Falle. Noch ein bissl Schmökern und der Schlaf übermannt mich recht schnell. *gähn*

Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2010 22:56
#3 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

Tag 3 (Montag, 9. August 2010)

Kurz vor sechs werde ich wach und es zieht mich, im Nachthemd und eingehüllt in eine kuschlige Decke, auf den Balkon. Da dieser Richtung Osten liegt kann ich einen wundervollen Sonnenaufgang genießen *schwelg* Nach 20 Min. und einem Kippchen lasse ich mich noch mal ins Bett fallen und dämmere wieder ein.
Gegen halb acht mach‘ ich mich dann auf ins Bad und freue mich schon riesig auf das Frühstück, denn so langsam meldet sich der Magen und bittet um Stillung des Hungers. Kurz nach acht sitzen wir am Frühstückstisch und auch heute brauchen wir auf nichts zu verzichten. Noch nicht mal auf frische Kuhmilch. Wie auch gestern genehmige ich mir die letzte Tasse Kaffee im Freien unter einer wunderbaren „Efeu-Laube“. Männe ist knips-technisch unterwegs und lichtet den phantastischen Hof, die Blumen und die Kälbchen ab.






Die sind einfach nur putzig und ich lass‘ mir, nachdem ich meinen Kaffee zu Ende geschlürft habe, die Hand ablecken *schlotzschmatz* Die raue Kalb-Zunge kitzelt und das Kälbchen schmachtet mich mit riesigen braunen Augen an. Ich glaube, ich werde künftig kein Kalbsschnitzel mehr essen können.

Kurz nach neun haben wir unsere Trekking-Schuhe im Auto verstaut und es geht in Richtung Ruhpolding, da wir ja auf den Rauschberg wollen. Wir sind ein wenig später dran als im letzten Jahr. Vor allem stellen wir das fest, als wir an der Kasse stehen. Mindestens 30 Leute vor uns. Naja … Augen zu und durch. Immerhin dürfen bis zu 20 Personen in eine Gondel, so dass wir nicht allzu lange warten müssen. Doch so manches Kindergeschrei ist mehr als lästig. Die Eltern wissen sich nicht mehr zu helfen und motzen die Kinder dann auch noch an. Boah ... ey … ich fass‘ es nicht. Erst die Zwerge nicht erziehen können und dann nur Schimpfereien. Männe und ich schauen uns an, rollen wortlos mit den Augen und verstehen uns auch so ;-)

Die Gondelfahrt selbst ist wie immer atemberaubend, insbesondere wenn die talwärts fahrende Gondel an der bergwärts fahrenden vorbei rauscht. Das sieht aus als hätten wir 100 Sachen drauf. Doch so schnell sind wir gar nicht. Nach knapp 10 Minuten ist die Fahrt auch schon wieder zu Ende. Oben angekommen genießen wir erst einmal die wunderbare Aussicht auf Ruhpolding, dessen Golfplatz und die umliegende Bergwelt. In der Ferne ist der Chiemsee zu erkennen mit der Frauen- und der Herreninsel.


Männe kann es nicht lassen und avanciert zum Poser


Wir machen uns an den kleinen Aufstieg zum Gipfelkreuz. Hier tummeln sich schon einige Touristen und man muss echt aufpassen, dass man auf den Geröll-Steigen einigermaßen aneinander vorbei kommt ohne abzurutschen. Aber mit unserem guten Schuhwerk haben wir da nicht wirklich Probleme. Doch so manch anderer, der sich das wohl ein wenig komfortabler vorgestellt hat. Wir sehen Damen mit 7/8-Hosen, Sandalen und Träger-Top.

Dabei liegt die Berg-Station (1.684 m) über 900 m höher als die Tal-Station und somit ist es auch um einiges kühler als unten. Außerdem weht uns ein recht kalter Wind um die Ohren. Doch wir sind gut ausgerüstet und halten dem Berg-Wetter stand.

Aufgrund dessen, dass wir dieses Jahr eine gute Stunde später auf dem Berg sind als letztes Jahr ist natürlich auch verdammt viel los. Das gefällt uns überhaupt nicht. Nachdem wir den Wald-Erlebnispfad zu einem Viertel gegangen sind und uns unzählige Leute entgegen kommen, uns überholen, bzw. die wir überholen, entschließen wir uns, den Rückweg anzutreten. Diese Pilgerei ist total nervig. Am Rauschberghaus gönnen wir uns eine Erfrischung und einen Milchkaffee, bevor wir dann kurz nach 12 Uhr die Talfahrt antreten.

Jetzt führt uns das Navi nach Reit im Winkl, den Geburtsort von Gold-Rosi, den meisten besser bekannt als Rosi Mittermaier  Wir finden gleich einen zentralen Parkplatz und werden um 3 € erleichtert. Irgendwie erinnert uns das Städtchen an Ruhpolding, in dem wir im letzten Jahr waren. Viele Souvenir-Lädchen, noch mehr Cafés und Lokale. Außerdem Geschäfte mit Trachten- bzw. Wander-Klamotten. Aber auch wunderschöne Häuser, die herrlich mit Blumen „geschmückt“ sind.


Gegenüber dem Rathaus entdecken wir eine Filiale der eine Münchner Metzgerei „Vinzenz Murr“. Hier gönnen wir uns eine Kleinigkeit zu futtern und schlürfen, im Freien sitzend und Leute guckend, eine Cola.


Gegen 13:30 Uhr setzten wir unseren kleinen Reit im Winkel-Rundgang fort, bis wir schließlich wieder bei unserem Auto ankommen. Ganz gemütlich gondeln wir die knapp 50 km Richtung Anger zurück. Auf dem Weg besorgen wir uns noch was fürs abendliche Vesper. Einen Teil der Rückfahrt müssen wir über die Autobahn fahren. Unser Navi meint … fast am Ziel angekommen: „In 300 m bitte rechts von der Autobahn abfahren!“ Klaro … wird gemacht ;-) Doch … keine gestrichelte Linie zu entdecken. Kein Ausfahrt-Schi … Halt … Stopp … Da war was!!! So was haben wir noch nie gesehen. Die Ausfahrt beginnt erst 50 m vorm Ausfahrt-Schild, und dieses ist nur ein Viertel so groß wie man das sonst kennt. Shit. Ausfahrt verpasst. Okay … Wir fahren ein paar km weiter und nehmen die nächste Ausfahrt, die wieder „normal“ beschildert ist. Und fahren auf der anderen Seite wieder auf die Autobahn drauf. Wir gehen jetzt einfach mal davon aus, dass in diese Richtung, die für uns maßgebende Ausfahrt, genauso „klein“ ist, wie die, die wir eben verpasst haben. Und siehe da … wir haben Recht. Ein 50m kurzer Ausfahrt-Streifen auf der rechten Seite und es geht verdammt scharf rechts herum. Wie gut, dass Männe vorsichtshalber das Tempo gedrosselt hat. Alter Schwede … wer sich da nicht auskennt, der kriegt ein Problem *sichersind*

Auf „unserem Hof“ werden wir von Trixie in Empfang genommen und das Wuffelchen wird von uns heftig beschmust.


Anschließend verstauen wir unseren Einkauf im Kühlschrank, schnappen uns jeder eine kalte Latte Macchiato, unsere Schmöker und fläzen uns auf die Liegestühle im Garten. Eine gute Stunde halten wir es aus. Dann ziehen ein paar Wolken auf und es wird recht kühl um die Arme. Also … ab ins Haus, denn wir sind froh, dass unsere Erkältungen sich so langsam verkrümeln, da brauchen wir definitiv keinen Nachschub von. Unsere Bäuerin bietet uns an einen Kaffee für uns zu kochen, den wir dankend an- und mit aufs Zimmer nehmen. Mit einem angezogenen Jäckchen ist es auf dem Balkon prima auszuhalten. Das Käffchen schmeckt lecker und das Abendvesper auch.
Und nun … wie könnt‘ es anders sein … schmökern, Läppi und TV … so gestaltet sich unser gemütlicher Abend und wir schwelgen in Vorfreude auf den morgigen Tag und auf „El Negro“.

Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2010 22:56
#4 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

Tag 4 (Dienstag, 10. August 2010)

Nach einer durchgeschlafenen Nacht werde ich pünktlich zu einem himmlischen Sonnenaufgang kurz vor sechs wach. Es sieht unglaublich aus. Ich genieße den Moment in vollen Zügen. Während dieses herrlichen Sonnenaufgangs meldet sich der Hahn des Bauernhofes zu Wort und kündigt den Tag an. Links von mir kann ich den Milchlaster mit seinem piependen Rückwärtsgang hören und rechts von mir tuckert schon der erste Traktor auf eine der umliegenden Wiesen. Mit einer prall leuchtenden Sonne über den im Osten liegenden Hügeln krieche ich noch mal ins Bett, aber die Vorfreude und das Kribbeln auf den heutigen Tag lassen mich keinen Schlaf mehr finden.

Pünktlich um 8 Uhr gehen wir zum Frühstück, dass wir heute unter der schon gestern erwähnten Efeu-Laube zu uns nehmen. Was für ein Urlaubs-Feeling. Die Sonne scheint mir auf den Rücken, der Kaffee ist schön stark, die Brötchen frisch und knusprig … was will man mehr?

Eines wollen wir schon noch … uns zwar pünktlich in Schnaitsee-Harpfing in der Filmtierschule von Walter Simbeck sein und El Negro besuchen.

Viertel vor neun starten wir. Raus aus dem Berchtesgadener Land, rüber in den Landkreis Traunstein, östlich vom Chiemsee vorbei in den Landkreis Rosenheim. Nach 56 km und einer Stunde Fahrt sind wir angekommen.
Wir werden von der Lebensgefährtin von Herrn Simbeck herzlich in Empfang genommen und in den Innenhof des netten Bauernhof-Anwesens geführt. Dort werden wir Jasmina, die uns erst mal durch das Außengelände führen soll, vorgestellt. Gleichzeitig werden wir gefragt, ob es uns denn etwas ausmacht macht, wenn eine Fotografin und eine Journalistin der Münchner Abendzeitung mit dabei wären? Männe und ich gucken uns erst einmal an, denn uns fehlen die Worte. Aber gut … wir wollen ja nicht so sein, und so brauchen Herr Simbeck und seine Partnerin nicht alles zwei Mal erzählen. Irgendwann während unseres Rundganges fällt uns dann aber auf, dass die Fotografin nicht nur Fotos von den Tieren macht, sondern auch von uns, während wir mit den Tieren zugange sind.
Sie meint, das würde prima zu der Story passen, die die Journalistin von der Filmtierschule schreiben möchte. Na dann … in München kennt uns ja zum Glück niemand.


Während unserer Führung bekommen wir viele Erläuterungen zu den Papageien, anderen Vögeln (deren Namen ich schon wieder vergessen habe *stirnklatsch*), dem Schweinchen, natürlich zu Waschbär Waschi, den wir ja noch aus dem letzten Jahr kennen und der inzwischen sechs Kilo wiegt, zu dem weißen Marderhund, dem Rotwild auf der Weide, den Truthähnen.








Nach gut einer Stunde werden wir von Jasmina wieder in den Innenhof geführt. Dort treffen wir auf Hühner. Unter jenen gibt es eine Chiquita (ja genau, wie die Banane *kicher*). Chiquita darf zu uns und etwas von ihrem Können zeigen. Mit Mehlwürmern *igitt* lockt Herr Simbeck sie über eine zwischen zwei kleinen Bänken liegende Dachlatte und am Ende flattert sie dann auf den Boden und bekommt für ihre „getane Arbeit“ eine kleine Hand voll Mehlwürmer. Jetzt bin ich an der Reihe und soll das auch machen. Also … nicht das Dachlatten-Balancieren … sondern das „locken“.
Herr Simbeck nimmt meine Hand, dreht sie um und schüttet sie mit Mehlwürmern voll *michinnerlichschüttel*. Aber, wer wohl mit Panthern kuscheln will, der muss wohl auch eine Hand voll Mehlwürmer über sich ergehen lassen. Nun denn … Augen zu und durch. Hühnchen auf Dachlatte locken, Mehlwurm füttern. Hühnchen die Dachlatte entlang locken, Mehlwurm füttern. Hühnchen von Dachlatte runter locken, restliche Mehlwürmer dem Hühnchen vor die Füße kippen. *stirnwisch* Geschafft.


Hühnchen war prima und hat tolle Arbeit geleitstet. --- Ich aber auch *sofind* (Und dabei hab‘ ich mir vor vielen Jahren mal geschworen … ich nehme jedes Viehzeugs auf und in die Hand, aber never ever Mehlwürmer, oder so ein Zeugs! Igitt!!!) *stolzaufmichbin* ;-)

Männe geht mit Chiquita auf „Knuddl-Kurs“.


Nun werden wir zu Kaffee und Kuchen gebeten. Inzwischen ist auch die Journalistin der Abendzeitung eingetroffen, die dank Stau mit Verspätung eingetroffen ist. Wir werden ihr als „Führungs-Gäste“ vorgestellt und sie findet das ganz prima. Fragt nach unseren Namen, woher wir kommen, wie wir auf die Filmtiere gestoßen sind … Irgendwie fühlen wir uns im falschen Film, aber irgendwie … das Ganze hat was ;-)


Der Kuchen ist, ganz panthergerecht, dunkel. Und mit Zuckerguss wurde versucht ein Panthergesicht drauf zu malen. Vor allem aber ist er super lecker. Zu sechst lassen wir uns Kaffee und Kuchen schmecken und plaudern eine ganze Weile. Es ist richtig nett und Herrn Simbeck ist es überhaupt nicht anzumerken, dass er schon oft im TV zu sehen war. Wir fühlen uns hier pudelwohl.

Kurz vor 12 Uhr ist es dann soweit. Wir gehen auf das hintere Gelände und zu El Negros Außengehege. Erst mal geht Herr Simbeck zu ihm.


Das Pantherchen ist gut drauf, wenn es will ;-) und so führt Negro sein Herrchen immer wieder vor und tanzt ihm ein klein wenig auf der Nase herum. Aber … Herr Simbeck kann ihn immer wieder mit lecker frischem Hühnerfleisch aus der Reserve locken.


Frau Zimmermann gibt dazu ganz viele Erläuterungen. Männe ist am Knipsen und filmen und ich kann nur gespannt zusehen was da gerade hinter dem Gitter des Geheges passiert.
Nach 20 Minuten wird Negro, der „Good Boy“, wie ihn Herr Simbeck immer wieder nennt, an der Leine in den Innenhof geführt.


Nun ist kein Gitter mehr zwischen uns. Und ich stehe wie gebannt und schaue das wundervolle Tier an.


Was für geschmeidige Bewegungen, was für ein harmonisches Erscheinungsbild. Whow! Einfach Wahnsinn.

Negro wird für die Pressefrau auf ein Podest geführt und darf sich dort präsentieren. Doch irgendwie …


Er scheint keinerlei Böcke zu haben. Immer wieder zieht es ihn vom Podest runter.


Grund: Eine halbe Stunde vorher ist da noch ein kleines schwarzes Zwerghäschen rumgehoppelt, das inzwischen in panthersicherer Entfernung untergebracht ist. Pantherchen hat Klein-Häschen nämlich zum „zum Fressen gern“.

Mit der Zeit verliert Negro die Lust am bockig sein und geht geschmeidig an der Leine ins, ich nenne es mal „Studio“ (weil dort vorwiegend die Foto- und Film-Aufnahmen für Werbung und dergleichen gemacht werden). Hier sind wir mit Negro, Herr Simbeck, dessen Partnerin, der Pressefotografin und der Journalistin alleine. Letztere will nicht mit ins „Studio“. Sie ziert sich, aber wir können sie überreden, denn, man kann doch nur worüber schreiben, was man hautnah erlebt hat ;-) Und siehe da … sie traut sich, hält sich aber zurück. Negro zeigt uns was er hier immer macht. Über eine Schräge balancieren, von Podest zu Podest hüpfen ... Hört sich vielleicht zirkusmäßig an, aber das sind genau die Dinge, die Werbe-Fuzzis immer „verlangen“. Damit Negro auch „mitspielt“, muss natürlich „Futter im Spiel“ sein. Und so wird auf einen gelben Stecken, den Herr Simbeck zu „Führung“ des Panthers immer in der Hand hält, ein Stück Hühnerfleisch aufgespießt. Und wenn Negro das will, dann muss er natürlich über den Balken balancieren. Auf dem Podest angekommen bekommt er es natürlich. Zum Teil nimmt er es sich selbst vom Stecken, zum Teil hilft sein Herrchen nach.




Nun nimmt mich Herr Simbeck an die Hand, drückt mir in selbige den gelben Stecken, spießt ein Stück Hühnerfleisch oben drauf und es liegt an mir Negro über den Balken balancieren zu lassen. Wohlgemerkt, der „Kleine“ ist immer noch (vielleicht zum Glück) an der Leine. Negro folgt meinem gelben Hühnchen-Stecken, kommt auf dem Podest an, schnappt nach dem Hühnchenfleisch und bekommt es nicht selbständig runter. Was mache ich? Packe das Hühnchenfleisch, drei Zentimeter vor Negros Maul, ziehe es vom Stecken und halte es ihm in der offenen Hand hin. GEIL! Der Gute schlotzt mir die Hand von oben bis unten ab.


Herr Simbeck guckt mich erstaunt an und drückt mir ein zweites Stückchen Fleisch in die Hand. Ich halte es Negro vor die Nase. Ein klein wenig zu hoch, so dass er sich mit der Pranke (von Tatze kann man bei DER Größe schon nimmer sprechen), an meinem rechten Unterarm abstützt, um besser an das Fleisch zu kommen.


Jow … alter Schwede. Was hat der Kerle für Krallen, Fast so dick und so lang wie mein kleiner Finger (zum besseren Vergleich … ich hab‘ dicke Wurstfinger) Somit komme ich in den Genuss mir eine nette fette Schramme als Urlaubs-Souvenir mitnehmen zu dürfen *kicher* Trotzdem … ich habe keine Angst vor ihm. Respekt. Den schon. Aber Angst? Definitiv nicht.

Männe darf natürlich auch mal ran und ich bin am Fotografieren. Genau wie die Pressefotografin. Von links, von rechts …


Jetzt bin ich wieder dran und ich darf Negro küssen. Nase an Nase, Aug‘ in Aug‘ mit dem Panther. Hammer!!! Leider ging das aber so schnell, dass Männe nicht den Auslöser der Kamera betätigen konnte. Bis er ausgelöst hatte war die Sache, genauer gesagt das Hühnchenfleisch, das Negro zum „küssen verführt“ hatte, schon gegessen. Aber diesen kurzen Moment … den werde ich nie wieder in meinem Leben vergessen. Das ist sicher.
Und es wird weiter fotografiert. Die folgenden Fotos bleiben einfach unkommentiert.








Frau Zimmerman, die Journalistin und die Fotografin wenden sich nun anderen Dingen, außerhalb des Studios zu und wir genießen noch ein wenig die Anwesenheit des wunderschönen schwarzen Tieres. Herr Simbeck kann es nicht lassen, nachdem Negro es sich zu seinen Füßen gemütlich gemacht hat, die Leine zu lösen. Nur EINEN Meter neben uns. Uah … das ist der einzigste Moment in dem ich ein klein wenig ein mulmiges Gefühl habe und das auch nur für einen Bruchteil einer Sekunde, denn ich bin überzeugt davon, dass Negros Herrchen ganz genau weiß, was er tut.
Zehn Minuten plauschen wir noch und in diesen zehn Minuten überkommt es Negro und er hält sich mal eben schnell an Männes Fußgelenk fest. Männe bleibt still stehen und Herr Simbeck befreit Männe. Außer einem kleinen roten Punkt ist nix zu sehen.
Kurz darauf verlassen wir Negro, denn … wir brauchen nach all diesen Eindrücken nun ein Zigarettchen. Im Innenhof stillen wir unseren Durst, rauchen ein Kippchen und sind noch eine weitere dreiviertel Stunde mit reden beschäftigt, bevor wir um 14:15 Uhr mit einem wahnsinnig tollen Gefühl die Filmtierschule verlassen. Einem Gefühl, das sich garantiert so schnell nicht wieder einstellen wird.

Im Auto sind wir uns einig, dass wir diese „Aktion“ erst einmal sacken lassen müssen, dass wir etwas ganz anderes machen müssen, etwas anderes sehen müssen. Es war einfach verdammt viel, was wir von dort „mitgenommen“ haben. Wir fahren nach Amerang und wollen dort in ein Automobilmuseum. Also … was tooootaaal anderes. Gedacht, getan. Beim Museum gibt es ein kleines Bistro und so stärken wir uns mit je einem Pärchen Weißwürsten und Brezn. Eigentlich wollen wir ja „abschalten“, aber wir müssen doch mal schnell die Fotos anschauen. Aber gut … jetzt wirklich was anderes.

Wir gehen also ins Automuseum und lassen die vielen tollen alten Autos an uns vorbei ziehen. Herrlich alte, toll hergerichtete Wägelchen hat das Museum in seinem Sortiment.

Alter Schwede … hier stehen Werte … Euros … einfach so rum. Whow! Wirklich sehr beeindruckend. Von uralt, bis weniger alt. Wirklich toll.






Da wir noch eine Fahrt von gut 60 km vor uns haben, und wir uns noch Brötchen fürs Abend-Vesper besorgen wollen, machen wir uns auf die Rückfahrt. Inzwischen sind wir auch ziemlich KO. Also geht es, diesmal westlich vom Chiemsee und ein Stückerl über die Autobahn, wieder zurück nach Anger. Einige Kilometer vor der Autobahn wollen wir aber noch tanken.

In Bad Endorf entdecken wir eine super günstige Tankstelle. Diese kann man nur anfahren, wenn man erst um das Gebäude herum fährt. Von vorne ist Einbahnstraße, da hier die frisch betankten Autos wieder raus fahren müssen. Männe fährt um das Gebäude rum und da stehen die Fahrzeuge in Dreier-Reihen. Aber gut … jetzt stehen wir schon mal hier, Zeit haben wir auch, also warten wir. Es geht recht zügig voran, und wir stehen ratzfatz vor einer Zapfsäule, die hier, wie soll ich sagen … in Zweier-Reihen aufgestellt sind. Soll heißen … es können zwei Fahrzeuge hintereinander stehend tanken ... Nur noch ein Fahrzeug vor uns. Der Fahrer ist grade drin und bezahlt. Das Fahrzeug vor ihm ist schon weg und wir müssen warten bis der vor uns raus kommt, seiner Auto weg fährt und wir an die vordere Zapfsäule können. Pfff, von wegen. Die vordere Zapfsäule wird von einem Fahrzeug blockiert, das einfach die „Abkürzung“ genommen hat und die Einbahnstraße rein gefahren ist. Ja gibt’s denn so was? Wer Straßenverkehrsschilder lesen kann, ist klar im Vorteil. *kopfschüttel* Die fahrende Blondine des falsch gefahrenen Autos auf jeden Fall nicht. Typisch Blondine. (sorry an dieser Stelle an alle mir bekannten Blondies) ;-)
Der Fahrer des Wagens vor uns kommt zurück und bugsiert sein Auto grade so durch die Lücke, die auf der anderen Seite, links von unseren Zapfsäulen, frei wird. Wir ziehen vor und gehen einfach davon aus, dass die „Abkürzerin“ rückwärts ihren Platz wieder verlässt, denn sie ist schneller mit tanken fertig als wir und kommt raus, als Männe zum Bezahlen geht. Und was ist das, als Männe grade wieder zurückkommt??? Ich fass‘ es nicht. Noch ein Wagen der die „Abkürzung“ nimmt. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Und schon wieder … eine Blondine.
Ey … das kann doch nicht sein. Das wird mir jetzt aber zu bunt. Die Lücke, die eben noch auf der linken Seite frei war ist nun wieder besetzt, so dass wir uns da schon mal nicht durch schlängeln können. Ich also Fenster runter und zur Blondine gerufen: „Hallo! Da müssen sie aber weg. Sie blockieren die Fahrzeuge, die in diese Richtung die Tankstelle verlassen müssen!“ Sie weist auf eine Mini-Lücke rechts von uns. Boah … die hat noch nicht mal Augenmaß. Da würde noch nicht mal ein Smart durchpassen. Ich: „Sorry … aber das ist zu eng. Außerdem sind Sie eine Einbahnstraße rein gefahren!“ Die Tussi murmelt irgendetwas vor sich hin, setzt sich wieder in ihr Auto und fährt rückwärts.
Ich zu Männe: „Hoffentlich zieht das Auto hinter uns so weit vor, dass die Nuss doch außen rum muss!“ Ich schaue in den Rückspiegel … und was macht das Fahrzeug hinter uns??? … Es fährt natürlich an die vordere Zapfsäule und die Tussi muss …YES!!! Außen rum. *freu* ;-)

Für uns geht es nun Richtung Autobahn und da wir ja von gestern schon wissen, dass wir da eine sehr kleine Ausfahrt runter müssen passen wir heute auf wie ein Schießhund und siehe da … wir verpassen die Ausfahrt NICHT! Direkt in Anger holen wir uns noch ein paar Brötchen (hierzulande Semmeln genannt) und ein bissl lecker aussehenden Nudelsalat und düsen auf den Bauernhof. Schnell umziehen, Vesper richten, alle Viere von uns strecken und den Tag noch mal Revue passieren lassen.

Ich tippsel noch den heutigen „Reisebericht“ und ein paar E-Mails und dann … ab mit mir ins Bett.

Morgen steht Salzburg auf dem Programm, und je nachdem, vielleicht auch noch ein Besuch in Laufen, bei den Bauersleut‘, bei denen wir für dieses Jahr kein Zimmerchen mehr bekommen haben.

Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2010 22:57
#5 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

Tag 5 (Mittwoch, 11. August 2010)

Boah … ich habe fast acht Stunden geschlafen und fühle mich wie durch den Fleischwolf gedreht. Keine Ahnung wieso, aber heute bin ich nur platt. Das Frühstück unter der Efeu-Laube fällt für mich recht sparsam aus und gegen 9 Uhr treten wir die Fahrt nach Salzburg an. Ziel: Der „Franz-Josef-Kai-Parkplatz“ kurz vor der Altstadt.

Nach knapp 30 Minuten sind wir angekommen und noch so früh, dass wir vor unserem alljährlichen Parkplatz noch nicht mal warten müssen bis ein Plätzchen frei wird. Wir schlendern von dort direkt zur Gedreidegasse. Selbst die anliefernden Kleintransporter sind noch nicht vor Ort, denn dieses Schauspiel ist immer wieder irrwitzig. Touristen, Reisegruppen, Einheimische … alles ist dort zu Fuß unterwegs und zwischen drin, in dieser schmalen Gasse, die ganzen Anlieferer der Geschäfte. Zeitweise gibt es da kaum ein Durchkommen und wir finden es immer wieder interessant dieses Spektakel zu beobachten. Und da wir das in den letzten Jahren schon immer wieder fotografisch festgehalten haben sparen wir uns das dieses Mal.
Von dort aus geht es weiter zum Marktplatz. Wir sind am überlegen, ob wir unseren Kaffee lieber im „Tomaselli“ oder im „Café Fürst“ trinken wollen und entscheiden uns für Letzteres. Auch ein leckeres Stückchen Torte darf’s sein. Wir schlürfen und schmatzen vor uns hin und schauen dem Treiben zu und sind recht entspannt, auch wenn ich selbst noch nicht wirklich fit bin. Aber gut …

Nach dem Käffchen, so gegen halb elf, gönnen wir uns noch ein paar Original Mozartkugeln und schlendern dann wieder zum Parkplatz zurück. Die ganzen „Touristen-Attraktionen“, angefangen vom Dom, über das Festspielhaus und die Festung Hohensalzach schenken wir uns, denn die haben wir alle schon vor zwei / drei Jahren in Augenschein genommen. Außerdem macht das drückende Wetter nun auch Männe zu schaffen. Eines muss auf dem Rückweg allerdings noch sein … und zwar brauch‘ ich für eine Freundin noch unbedingt einen Bettelarmband-Anhänger. Erst im sechsten Geschäft werde ich fündig. In den vorangegangenen gibt es nur diese kleinen Wappen als Pins, und damit kann sie nichts anfangen. Aber nun hab’ ich ja meine Beute gemacht und wir gehen geradewegs zurück zum Auto.

Auf der Heimfahrt zu „unsrem Hof“ holen wir uns in Anger noch ein paar Getränke und dann wollen wir nur noch eins … Ruhe und schlafen. Ich bin echt total groggy und habe Schweißausbrüche die sich gewaschen haben. Vielleicht sind wir heute so schlecht drauf weil wir gestern in der Filmtierschule, doch eine ganze Weile in der prallen Sonnen gesessen haben. Männe hat sich die Birne verbrannt und ich hab‘ ein knallrotes Dekolleté. Jedenfalls ist es, im Gegensatz zu draußen, in unsrem Zimmerchen recht kühl und es tut gut die Beine hoch zu legen.

Gegen vier werden wir wieder wach und lassen uns gerne von unserer Bäuerin zum Kaffee einladen. Kaffee geht schließlich immer und nachdem ich mir nun eine Ibuprofen eingeflößt habe (Aspirin hat mir nicht geholfen), verziehen sich auch die hämmernden Kopfschmerzen.

Gegen 18 Uhr machen wir uns auf zum „Hofwirt“ in Oberteisendorf, den wir noch aus dem letzten Jahr kennen und bei dem man super lecker essen kann *schmatz*. Männes Hirsch-Medaillons und mein Grillteller sind riesige Portionen, die wir gar nicht ganz schaffen. Zum Abschluss brauchen wir jeder ein Schnäpschen, damit der Magen sortiert und aufgeräumt wird ;-)

Bevor wir wieder zurück fahren laufen wir in Oberteisendorf noch ein paar Schritte, in der Hoffnung, den kleinen knuffigen Mops in der Hofeinfahrt wieder zu treffen. Aber leider, leider … kein Möpschen in Sicht.

Gegen zwanzig vor acht sind wir wieder „zuhause“. Schmusen ein wenig mit Hofhund Trixie und Katerchen Bazi (nein, nein … genau gucken, das ist NICHT UNSER WILLI!!!)




Und dann … sind wir auch schon wieder auf unserem Zimmer und schmökern.
Die drückende Schwüle hat sich zum Glück verzogen und aktuell regnet es ein wenig. Mal sehen wie sich die Wetterlage weiterhin entwickelt.
Morgen wollen wir dann endlich zu Maria und Hias, die sich schon mächtig auf unser Kommen freuen.
Jetzt gibt’s noch ein bissl Läppi und ein paar weitere Seiten in meinem dicken Wälzer („Shantaram“) und dann … *schnarch*

Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2010 22:58
#6 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

Tag 6 (Donnerstag, 12. August 2010)

Trotz schlechter Wettervorhersage werden wir mit ein paar Sonnenstrahlen geweckt. Und auch unser Frühstück wartet schon unter der „Efeu-Laube“ auf uns. Heute sind wir mal ein bissl später dran als die letzten Tage und starten erst gegen halb zehn mit unserem heutigen Tagesprogramm, welches uns erst Mal nach Freilassing zum Bummeln führt.

Es gibt ein paar nette Geschäfte in der Fußgängerzone zu sehen, aber wirklich viel mehr hat das Städtchen nicht zu bieten. Egal. Es ist auf jeden Fall gemütlich und wir suchen uns ein nettes Straßen-Café um ein Käffchen zu schlürfen und um Leute zu gucken.
Beim Gang „für kleine Mädchen“ entdecke ich die tolle Einrichtung des Cafés.
Alles bunt zusammen gewürfelt. Alte Wirtshaus-Stühle neben einem Biedermeier-Sofa. Grüne Küchenstühle neben weißen Hockern. Echt klasse, das Ganze. Und die Bedienung ist auch super nett.

Gegen 11:15 Uhr geht’s weiter nach Waging am See. Wir kommen an so verrückten Wegweisern zu Ortschaften wie … Kirchanschöring, Petting und auch Paradies vorbei. Echt witzig. In Waging am See wollen wir ins „Bajuwarische Museum“. Auf dem Schild, das die Eintrittspreise zeigt, sehe ich, dass sie auch „Schülerpreise“ haben, und da nicht angegeben ist ob diese „Schülerpreise“ nur bis zu einem bestimmten Alter gelten (was wir hier schon mehrfach gesehen haben) halte ich dem jungen Mann meinen aktuellen Schülerausweis unter die Nase. Der guckt ganz verdutzt aus der Wäsche und denkt im ersten Moment wohl ich will ihn veräppeln. Doch wo denkt der hin. So was würde ich nie tun, denn mein Schülerausweis ist aktuell, echt und noch ganz frisch abgestempelt. Erst ein halbes Jahr alt. Ihm bleibt nichts weiter zu sagen als: „Uih!“ und noch mal: „Uih!“ Ich glaube, mein Schülerausweis wird ihn noch die nächsten Tage beschäftigen *kicher*

In diesem „Bajuwarischen Museum“ erwartet uns die Geschichte der ersten „Ansässigen“ in Bayern, die, man höre und staune, auch aus dem Hohen Norden “eingewandert“ sind. Die Römer waren zwar auch hier, aber die wurden nicht wirklich ansässig. Einen 45 minütigen Film zu diesem Thema schauen wir uns auch an und sind erstaunt über die Archäologen, die in einem Selbstversuch in Kirchheim so leben wie die „Einwanderer“ zur damaligen Zeit (irgendwas 500 n. Chr.) Sie verpflegen sich selbst, stellen ihre eigene Kleidung, Waffen und Werkzeuge her. Wirklich interessant und so vergehen knapp eineinhalb Stunden wie im Flug.

Gegen 13:15 Uhr fahren wir dann nach Laufen. Zuerst wollen wir uns die älteste Hallenkirche Süddeutschlands anschauen, denn seit Jahren verfolgen wir deren Renovierung. Genauer gesagt die Renovierung deren Kreuzgang. Als wir 2006 das erste Mal in in Laufen waren hatten sie mit ihrer Arbeit gerade begonnen und die Grabtafeln, die in den Boden eingelassen waren zum Teil frei gelegt. Im letzten Jahr wurden dann die Fresken überarbeitet und man konnte die nummerierten Bodenplatten sehen.

Am Rand hing letztes Jahr ein „Plan“ wo welche Bodenplatte hin gehört.
Und heuer … waren die Arbeiten abgeschlossen. Es sah alles wieder wunderbar aus. Die Restaurateure hatten echt volle und tolle Arbeit geleistet.




Kurz nach 14 Uhr sind wir dann bei Maria und Hias, die uns voller Freude in die Arme schließen. Leider konnten wir in diesem Jahr kein Quartier bei ihnen beziehen, da Hias einen Tag bevor wir uns bei ihnen gemeldet hatten, das Zimmerchen schon vergeben hatte. Da sie leider nur ein Zimmer haben mussten wir eben ausweichen und mit Anger und dem Dowieshof Vorlieb nehmen. Aber gut. Nun sind wir eben nur auf einen Kaffee hier. Und … wie könnte es anders sein … Hias hat extra einen Marmorkuchen gebacken. Das kann er nämlich wie kein Zweiter. Echt lecker.
Wir haben uns so viel zu erzählen. Es gibt Klatsch und Tratsch, Gesundheits- bzw. Krankheits-“Gerede“ und alles was uns eben einfällt. Unter die Rubrik „Klatsch und Tratsch“ fällt auch die „Neuigkeit“, dass die Tochter des früheren Wirtes unseres Lieblings-Lokals in Laufen, dem Rasthausstüberl, inzwischen offiziell als Geliebte von Ottfried Fischer durch die Presse geht. Ha … in Laufen ist was geboten ;-)
Natürlich kommen wir auch schon auf den Urlaub 2011 zu sprechen und Maria macht heuer und wegen uns eine Ausnahme, denn sie möchte auf keinen Fall, dass wir nächstes Jahr NICHT kommen können und so reservieren wir jetzt schon unser Zimmerchen für den 24. bis 31. August 2011.

Außerdem müssen wir noch ihre beiden neuen Schafe, Peter und Paul, begutachten. Die beiden sind so was von handzahm. Wahnsinn.


Nichts desto trotz. Die Zeit vergeht wie im Flug und wir wollen ja auch nicht aufdringlich sein und gegen 17 Uhr verabschieden wir uns von den beiden Eggers.


Jetzt geht’s ins Rasthausstüberl, unserem Lieblings-Lokal in Laufen. Da ja der Wirt gewechselt hat, und dieses Mal auch eine neue Bedienung da war … irgendwie war das nicht mehr „unser Rasthausstüberl“, aber gut. Das Essen war zwar essbar, doch bei meinem „Bierfleisch mit Semmelknödel und Salat“ hätte man meinen können der Koch sei heftigst verliebt. Und wie!!! Männes Schweinebraten war schmackhaft aber nicht wirklich viel, bzw. satt machend. Nun denn … für kommendes Jahr werden wir schon was Neues finden.

Nach der Futteraufnahme geht’s dann auch schon wieder Richtung Anger. Kurz bevor wir die Autobahn-Brücke unterqueren hören wir im Radio … „Stockender Verkehr auf der A 8 Salzburg in Richtung München, bei der Behelfsausfahrt Anger“. Jo. Genau die Stelle die wir von unserem Hof aus sehen können. Nix zu sehen von „Stockendem Verkehr“. Stillstand. Nix geht mehr. Stau pur. Wie gut, dass wir jetzt nicht die Heimreise antreten müssen. Inzwischen ist aber zu sehen, dass es wieder läuft und … ein nettes Gewitterchen hatten wir eben auch schon. Die schönen Berge waren total verschwunden. Wie weggezaubert. Dafür gab’s eine dicke Wolkenwand zu sehen und es hat kräftig geregnet. Aber auch das ist inzwischen schon wieder vorüber.

Jetzt werden wir zum gemütlichen Teil des Abends übergehen. Natürlich mit Lesen, TV und Läppi ;-)

Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

14.08.2010 22:59
#7 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

Tag 7 (Freitag, 13. August 2010)

In der Nacht hat es nun doch wieder angefangen kräftig zu regnen, so dass wir darauf verzichten müssen unser Frühstück in der heißgeliebten Efeu-Laube“ zu uns zu nehmen, denn es pieselt immer noch. Leider. Nun gut … nehmen wir eben mit dem netten Frühstücksraum vorlieb.
Gegen 9 Uhr starten wir nach Traunstein, die Kreisstadt dieser Region. Aber durch den Regen macht es nicht wirklich Spaß das Städtchen zu durchbummeln. Und so gehen wir nur die Kath. Kirche „St. Oswald“ anschauen



und eine Kleinigkeit trinken, denn Männe muß mal für Königstiger.

Wir beschließen ein paar Ortschaften weiter, nach Siegsdorf zu fahren und dort das Naturkunde- und Mammut-Museum zu besuchen.


Dort wird es garantiert trocken sein. Leider kann ich hier meinen Schülerausweis nicht zum Einsatz bringen, denn das 27. Lebensjahr habe ich nun inzwischen doch seit ein paar Tagen überschritten ;-)

Es ist zum Glück noch nicht so viel los und so können wir gemächlich dem ausgewiesenen Rundgang folgen. Wir erfahren viel über Mikroben, Gesteinsbildung … was wir uns leider nicht alles merken können, kommen an eiszeitlichen Ausstellungsstücken vorbei, bis wir schließlich vor einem riesigen Mammut-Skelett stehen. Total imposant, das Teil. Echt der Wahnsinn.


Wir staunen und gucken und fotografieren, beenden unseren Rundgang, denn wirklich groß ist das Museum nicht.

Im Anschluss geht es auf einen Abstecher nach Inzell. Eigentlich gehen wir davon aus, dass das ein Örtchen ist wie Ruhpoldung, Reit im Winkl … aber … wir sind doch mächtig enttäuscht, denn Inzell fehlt irgendwie der Charme. Es gibt ein paar vereinzelte Geschäfte und eine Tourist-Info und natürlich Berge. Aber die können wir aufgrund der tiefliegenden Wolken nicht entdecken. So können wir uns bei einer Metzgerei lediglich eine Leberkäs-Semmel zum Mitnehmen und eine Cola und dann verlassen wir am frühen Mittag auch schon wieder Inzell.

Den Nachmittag verbringen wir faulenzender Weise auf dem Bauernhof. Es tröpfelt immer noch, doch auf Balkonien bleibt es, dank dem großen Dachvorsprung, trocken. Es wird auch ein wenig geschlummert bis mich eine SMS aus dem Schlaf reißt.
Freundin Bettina hat sich gemeldet und sich entschuldigt, dass sie uns stört. Ihr tut es unheimlich leid uns für morgen „ausladen“ zu müssen, aber ihre Hündin Twiggy komme gerade vom Tierarzt. Das arme Würmchen habe Krebs und den Körper voller Metastasen. Sie werden sie wohl in den Hundehimmel gehen lassen müssen und somit sei ihnen nicht nach Friede-Freude-Eierkuchen-Stimmung- und Gelächter, was wir nur zu gut verstehen können. Das tut uns für Bettina und Thomas schrecklich leid, denn wir wissen wie sehr sie an ihren Wuffels hängen und wie sehr es sie schmerzen muss ihre Twiggy so leiden zu sehen. Wir wären wirklich gerne zu ihnen gefahren, aber wir können auch verstehen was in ihnen vorgeht. In Gedanken sind wir bei ihnen und Twiggy. Und doch entschließen wir uns kurzerhand, dass wir nicht am Samstagmorgen die Heimfahrt gen Hockenheim antreten werden, denn wir befürchten einen heftige Rückreise-Welle und wollen vermeiden im Stau zu stehen, und fahren diesen Abend schon nach Hause.

Ruckzuck sind die Köfferchen gepackt. Männe gibt unserer Bäuerin Bescheid, die auch gleich unsere Rechnung fertig macht. Während ich die restlichen Kleinigkeiten zusammen suche bestückt Männe schon unser Auto. Alles ist verstaut und wir gehen bezahlen. Unsere Bäuerin ist so kulant und erlässt uns ein paar Euro, da wir ja das morgige Frühstück nicht zu uns nehmen werden. Wir verabschieden uns von ihr, dem herrlichen Hof, Hofhund Trixie und der, bei Sonnenschein, wunderbaren Bergwelt.
Bevor es gegen 19 Uhr los geht genehmigen wir uns in der Dorf-Pizzeria noch eine Kleinigkeit zu futtern.

Inzwischen hat auch die Nieselei aufgehört und wir kommen recht gut voran. Ab dem Chiemsee fängt es dann aber heftig an zu regnen. Der Himmel ist rabenschwarz und es sieht recht beängstigend aus. Je näher wir an München kommen, der Regen hat inzwischen wieder aufgehört, umso mehr Verkehr ist auf der Autobahn. Die Umfahrung München ist am heftigsten, aber Männe fährt souverän. Bei Augsburg-Ost verlassen wir die Auto-Bahn um ein Käffchen zu schlürfen und das WC aufzusuchen. Ab jetzt geht es recht zügig voran, auch wenn uns ab und an mal eine Baustelle dazu zwingt die Geschwindigkeit zu verringern.

Laut Navi sollen wir die A 8 bis Karlsruhe fahren, doch das wollen wir vermeiden, nehmen zuerst die A 81 Richtung Heilbronn und dann die A6. Noch vor Mitternacht sind wir wieder zuhause bei unseren Stubentiger. Es ist alles gut gelaufen und wir sind stau frei daheim gelandet.
Und jetzt … freuen wir uns schon auf den nächsten Urlaub im Sommer 2011 :dance:

Geierwally Offline




Beiträge: 3.881

17.08.2010 18:25
#8 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

liebe Petra,

von Deinen Urlaubsberichten bin ich ganz begeistert,
sehr schöne Texte mit herrlichen Bildern begleitet,
einfach wunderbar und sehr gut zu lesen.

Bild 2 von Tag 1 ist ja wohl absolut das beste *Dunst-Foto*
was ich bis jetzt gesehen habe,Spitze.Das war genau der richtige
Zeitpunkt zum abdrücken.

Schade das die *Spiders* ins Wasser gefallen sind,man freut sich
auf den Auftritt und dann nur , boh echt ätzend.

Die Unterkunft in Anger sieht echt toll aus,die Zimmer sind sehr schön
und gemütlich,das habt Ihr gut angetroffen.
Auch das Wetter hat mitgespielt in den Urlaubstagen

Der *Rauschbergausflug* gefällt mir gut,von dort oben ist die Ausicht
ja echt Spitze,einfach herrlich so über das ganze Gebiet zu blicken.
Solch *Schläppchen-Touristen* haste heute mittlerweile fast überall,
mit der Gondel nach oben,Kaffee trinken,kurz die Beine vertreten,
wieder nach unten fahren und anderen erzählen wir hatten einen tollen Bergwandertag

Reit im Winkel hat sich sehr schön rausgeputzt,das letze mal
war ich vor 30 Jahren dort und habe es anders in Erinnerung,
da waren die Häuser nicht so schön gestrichen und mit Blumen geschmückt.
Sieht heute echt schön aus.

Und Tag 4 der ist natürlich der Hammer,ein Ausflug in die Filmtier-Schule
Boh was es dort aber auch alles zu sehen gibt,fantastisch
Petra,Hühnchen und die Mehlwürmer,eine Erinnerung fürs Leben
Muss ja sagen Ihr seit sehr mutig an den Panther rangegangen
und Dein Mann hat sehr schöne Fotos davon gemacht,bemerkenswert.
Dir sieht man die Freude und den Spaß richtig an

Das Automuseum ist ja wirklich sehenswert,das ist auch so meine Kragenweite.
Wann sieht man sowas mal in der Wirklichkeit,hier in der Gegend nicht.

Das reicht jetzt fürs erste,auf die anderen Urlaubstage
komme ich noch zurück

Ganz liebe und herzliche Grüße Uschi

Anja4 ( gelöscht )
Beiträge:

17.08.2010 22:26
#9 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

Boaaaa was ein toller Urlaubsbericht,super schön geschrieben und sehr sehr schöne Fotos,das hast du toll gemacht hat richtig Spass gemacht zu Lesen und zu kucken!

Smilie ( gelöscht )
Beiträge:

17.08.2010 22:30
#10 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

Danke ihr Lieben.
Freut mich, wenn es euch gefällt.

Jo ... das Highlight war echt die Panther-Geschichte.
Wahrlich eine unvergessliche Begenung. Würd' ich sofort wieder machen. Aber pronto

Anja4 ( gelöscht )
Beiträge:

17.08.2010 22:34
#11 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

Das ist ja wohl auch der Hammer!Ich fand das Foto mit dem Papagei super!

Geierwally Offline




Beiträge: 3.881

19.08.2010 08:07
#12 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

So nun gehts weiter

Der Tag in Salzburg war bestimmt sehr schön für Euch und abwechslungsreich,
dort Käffchen schlürfend zu sitzen und alles zu beobachten
ich glaube das alleine ist schon sehenswert.
So gut wie Du das beschrieben hast Petra könnte ich mir vorstellen
gerade dort zu stehen und alles mit eigenen Augen zu sehen.

Phu Dein Männe hat sich die Birne verbrannt und Du hast Kopfschmerzen,
das war doch wohl kein *Sonnenstich* ?

Ich bin ganz begeistert von der Kirche in Laufen,
die Fotos sind ja echt Klasse und es ist sehr gut zu erkennen
welch arbeit und können dort reingesteckt wurde.
Die alten Grabtafeln finde ich einfach wunderbar.

Das finde ich Klasse das Ihr jetzt schon für nächstes Jahr gebucht habt,
somit geht Euch das Zimmer wenigstens nicht *flöten*

Ich werde noch oft in Deinen Berichten lesen Petra,
vom Hofhund Trixi,Kater Bazi,von Peter und Paul und den Kälbchen
die ich allesamt sehr erwähnenswert finde.

Auch an Twiggy von Bettina und Thomas denke ich gerade,
es tut mir in der Seele weh zu lesen das Twiggy so Krank ist
und wünsche den beiden unbekannterweise viel Trost für die kommende Zeit.

Ganz liebe und herzliche Grüße Uschi

der Augsburger Offline




Beiträge: 60

07.06.2012 19:09
#13 RE: Smilie war im Urlaub Antworten

ich habe schon lange nicht mehr so einen schönen Urlaubsbericht gelesen. So lebendig geschrieben und beschrieben - ganz große klasse. Natürlich gefällt mir auch diese wunderschöne Gegend und als Augsburger war ich schon oft in dieser Region unterwegs. Ich bin begeistert - Danke für diesen traumhaften Bericht.

LG Bernhard

Bernhard - immer auf Achse in Bayerns schöner Natur - www.pix4print.de

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